Statistisch arbeiten

Video: Statistisch arbeiten - Aber wie?

Marcus Wittkamp

Akademischer Ghostwriter & Senior Supervisor

22.02.2018

Als Experte sowohl für akademische Arbeiten und wissenschaftliche Methoden, als auch für alle wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereiche bereichert Marcus Wittkamp bereits seit einigen Jahren unser diversifiziertes Team als Supervsior, Senior Ghostwriter und Blog-Autor für wissenschaftliche Themen.

"Wie stelle ich eine passende Forschungsfrage für meine statistische Arbeit auf? Und wie kann ich die Hypothesen formulieren?" - Diese und andere Fragen werden sich viele Studenten stellen, die zum ersten mal bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit statistischen Mitteln arbeiten müssen. Damit dies so gut wie möglich gelingt, teilen wir von GWriters unsere Tipps mit Euch.

Transkription:

Guten Tag und herzlich willkommen zu einem weiteren GWriters Video-Blog.

GWriters ist eine wissenschaftliche Agentur, die sich auf die Erstellung akademischer Texte, auf Lektorate und auf Coachings spezialisiert hat. In diesem Video möchten wir Ihnen gerne etwas über das statistische Arbeiten erläutern. Statistisches Arbeiten, heute aber nicht im Kontext einer wissenschaftlichen statistischen Analyse, zum Beispiel mit SPSS oder mit R, nein, heute geht es um das Thema: Was ist eine Forschungsfrage? Was ist eine Hypothese? Welche Arten von Forschungsfragen gibt es auch? Wie erstelle ich Forschungsfragen beziehungsweise Hypothesen und wie bearbeite ich/ wie prüfe ich diese?

Statistisch arbeiten - die Forschungsfrage

Fangen wir an mit dem Thema Forschungsfragen. Bei einer Forschungsfrage geht es darum, dass das die zentrale Frage ist, die in der Arbeit erläutert, in der Arbeit beantwortet wird. Häufig ist es auch so, dass Sie mehrere Forschungsfragen in der Arbeit haben, Sie haben beispielsweise eine zentrale Forschungsfrage, die häufig auch als sogenannte Leit-Frage bezeichnet wird, und Sie haben weitere Forschungsfragen, gegebenenfalls auch UNTER-Forschungsfragen zu den Forschungsfragen. Die Forschungsfragen bilden gewissermaßen den roten Leitfaden durch Ihre Arbeit. Und ganz am Ende sollten Sie in der Lage sein, bei Ihrer Arbeit diese Forschungsfragen zu beantworten. Es ist aber durchaus auch kein Fehler, wenn Sie die Thematik umfassend erarbeitet und erforscht haben in Ihrer Arbeit und am Ende zu der Erkenntnis kommen, Sie können eine Forschungsfrage gar nicht beantworten. Das ist dann kein Fehler, wenn Sie wirklich eine umfassende Recherche gemacht haben und aufgrund verschiedener Rahmenbedingungen dann zur Erkenntnis kommen: Diese Forschungsfrage kann in diesem und diesem gewählten Setting in der Arbeit nicht beantwortet werden. Auch das kann dann eine wissenschaftliche Erkenntnis sein, so dass diese Forschungsfrage dann beispielsweise mit anderen Rahmenbedingungen, mit anderen Themenstellungen Gegenstand einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit sein kann oder sein muss.

Nun, wie komme ich zu meiner Forschungsfrage? Zu meiner Forschungsfrage komme ich in der Regel im Rahmen der Erstellung eines Exposés, indem ich mit intensiv mit der Thematik beschäftige, auseinandersetze, dann feststelle, was ist die Relevanz, warum ich mich also mit diesem Thema beschäftige, sowohl aus wissenschaftlicher als aus praktischer Sicht, und wo bestehen im Rahmen der Literatur oder der Empirie Forschungslücken, die ich mit meiner Arbeit schließen möchte. Und daraus heraus resultiert dann letztlich die Forschungsfrage.

Mit einer Forschungsfrage bewegen Sie sich also innerhalb von sogenannten Paradigmen, das heißt, innerhalb gewissen Annahmen, gewissen Situationen, die es aus der Realität, also aus der wissenschaftlichen Forschung, aus dem wissenschaftlichen Stand der Forschung heraus gibt, generelle Themenstellungen, die Sie dann in Ihrer Arbeit näher analysieren möchten. Vor diesem Hintergrund gibt es grundsätzlich drei Arten der Forschungsfragen.

Deskriptive Forschungsfrage

Wir unterscheiden einmal eine sogenannte deskriptive Forschungsfrage. Eine deskriptive Forschungsfrage oder auch eine beschreibende Forschungsfrage, sie frägt grundsätzlich nach dem Merkmal. Also: Was macht eine Themenstellung aus? Was macht eine Fragestellung aus? Was beschreibt eine Themenstellung am besten? Wenn Sie sich also beispielsweise mit dem Thema strategisches Management in Ihrer Arbeit beschäftigen würden, dann könnten Sie in Ihrer Arbeit fragen: Was sind Elemente des strategischen Managements? Das wäre eine beschreibende, eine deskriptive Forschungsfrage.

Vergleichende Forschungsfrage

Die zweite Möglichkeit ist eine vergleichende Forschungsfrage. Eine vergleichende Forschungsfrage wird in der Regel dann angewendet, wenn sie sowohl empirisch, als auch literatur-orientiert in Ihrer Arbeit arbeiten, denn es ist eine vergleichende Forschungsfrage. Vergleichend in dem Sinne, dass Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgestellt werden können oder sollen. In der Regel, in der Praxis, sind zwischen der Praxis und der Theorie, das heißt, Sie verwenden beispielsweise Experten-Interviews, Sie wenden eine Online-Befragung, bekommen dann Erkenntnisse aus der Unternehmens-Praxis und spiegeln diese dann mit Erkenntnissen aus der durch Sie erarbeitenden Theorie, sprich Literaturrecherche, und komme dann zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Natürlich können Sie solch eine vergleichende Forschungsfrage auch dann anwenden, wenn Sie beispielsweise nur literatur-orientiert arbeiten, indem Sie einfach verschiedene Texte erarbeiten im Sinne einer wirklich ganz klassischen Literatur-Arbeit, und dann herausstellen möchten, was sind jetzt die Gemeinsamkeiten dieser Arbeiten, Texte, was sind aber auch Unterschiede dieser erarbeiten Texte. Bleiben wir beim Thema strategisches Management, bei Thema strategisches Controlling, was ich vorhin erwähnt hatte. Hier könnten Sie dann beispielsweise aufzeigen, welche Möglichkeiten der Umsetzung des strategischen Controllings es gibt, welche Methoden es gibt. Nehmen wir die Bannon Scorecard, nehmen wir die ABC-Analyse, und dann herausstellen, was sind Gemeinsamkeiten, was sind Unterschiede dieser einzelnen Methoden, und für was eignen sich auch diese Methoden und wie sehen vielleicht auch unterschiedliche Verfasser diese Methoden. Gerade bei der Bannon Scorecard könnten Sie dann beispielsweise herausstellen, welche Literatur sieht diese Tätigkeit sehr positiv, diese Methodik, welche sieht sie aber vielleicht nur auch als neuen Wein in alten Schläuchen.

Das wäre die vergleichende Forschungsfrage.

Explorative Forschungsfrage

Dann die letzte Form, die sogenannte explorative Forschungsfrage. Das ist sicherlich die anspruchsvollste Forschungsfrage, weil, sie frägt nach Folgen und Ursachen. Sprich: Bleiben wir auch hier wieder beim strategischen Management, dann könnte die Forschungsfrage lauten: Warum muss ein Unternehmen strategisches Management betreiben? Und was wären mögliche Folgen, wenn ein Unternehmen KEIN strategisches Management betreibt? Und das ist deswegen sicherlich anspruchsvoll, weil es eben nicht nur beschreibend ist, sondern weil Sie hier auch dann in der Literatur beispielsweise nach Studien suchen müssen, die eben aufzeigen, was geschieht mit Unternehmen, die beispielsweise kein strategisches Management haben und sicherlich auch einen eigenen Erkenntnisbeitrag, einen eigenen Forschungsbeitrag leisten müssen, um eben dann auch aufzuzeigen, was könnten beispielsweise Modelle sein, die es ermöglichen, dass ein Unternehmen mit relativ einfachen Mitteln strategisches Management betreiben kann und dann wiederum erfolgreicher ist als andere Unternehmen.

Das wäre das Thema der Forschungsfrage. Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten, gerade im Bereich Bachelor-Arbeiten, werden sich dann wahrscheinlich auch mit Forschungsfragen begnügen. Dann gibt es etwas Weiteres, das kann sowohl eine Ergänzung einer Forschungsfrage sein, weil, eine Forschungsfrage braucht eigentlich jede Arbeit, auch wenn sie manchmal nicht so explizit formuliert ist, als auch vielleicht NUR die Basis einer wissenschaftlichen Arbeit sein, nämlich die sogenannte Hypothese.

Statistisch arbeiten - die Hypothese

Eine Hypothese ist grob und vereinfacht formuliert eine Annahme über die Realität. Und diese Hypothese können Sie in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit nicht BEANTWORTEN in dem Sinne, wie Sie es bei einer Forschungsfrage tun können, sondern Sie können sie entweder bestätigen oder verwerfen. Bleiben wir auch hier wieder beim Beispiel des strategischen Managements: Hier könnte beispielsweise dann eine Hypothese sein: Unternehmen, die strategisches Management betreiben, sind erfolgreicher. Das wäre eine Annahme über die Realität. Und nun gilt es, nun ist Ihre Aufgabe, diese Hypothese in der Arbeit zu prüfen. Zu prüfen mit Hilfe von Aussagen aus der Literatur, mit Hilfe beispielsweise von Studien, von Forschungen, die bereits durchgeführt wurden, oder vielleicht auch mit einer eigenen empirischen Forschung, Expertenbefragungen, Online-Befragungen, Pannels, Tests und so weiter und so weiter. Und am Ende der wissenschaftlichen Arbeit kommen Sie zur Erkenntnis: Ja, die Hypothese trifft zu, ich kann sie aus diesen, diesen, diesen und diesen Gründen, also den Erkenntnissen, die ich in der wissenschaftlichen Arbeit gewonnen habe, bestätigen. Oder Sie kommen am Ende auch zur Erkenntnis: Nein, diese Forschungsfrage, diese aus der Forschungsfrage abgeleitete Hypothese, so muss man genauer sagen, trifft nicht zu, ich muss sie verwerfen, weil ich nicht genügend Argumente gefunden habe, die diesen Zusammenhang, den ich postuliert habe, bestätigen.

Jetzt werden Sie sich vielleicht fragen: Ja, ist dann meine wissenschaftliche Arbeit schlecht? Habe ich dann mein Ziel nicht erreicht? Nein, ganz im Gegenteil, weil, das Ziel Ihrer wissenschaftlichen Arbeit war es zu prüfen, ob diese Hypothese, Ihre Annahme über die Realität, zutrifft oder nicht. Wenn Sie sauber geforscht haben, alle Möglichkeiten abgeklopft haben, die Sie hatten, sprich: Literatur geforscht haben, vielleicht selber empirisch geforscht haben, und am Ende dann zur Erkenntnis kommen: Nein, es gibt nicht genügend Hinweise, nicht genügend Belege dafür, dass diese Hypothese zutrifft, dann haben Sie auf jeden Fall das Ziel Ihrer Arbeit erreicht. Die einzige Erkenntnis könnte dann sein, dass Sie vielleicht, aber auch DAS könnte Erkenntnis Ihrer Arbeit sein, nicht die notwendige Methodik angewendet haben, sie vielleicht noch eine nicht nur eine Literaturarbeit hätten durchführen müssen, sondern diese vielleicht noch durch einen empirischen Teil hätten ergänzen MÜSSEN, vielleicht mehr Experten befragen müssen, andere Experten befragen müssen und so weiter und so weiter. Aber auch das kann dann in der Schlussfolgerung Erkenntnis Ihrer Arbeit sein und dass Sie dann eben sagen: Unter dieser kritischen Reflexion, jetzt der angewendeten Methodik, habe ich folgende Erkenntnisse, und die können dann beispielsweise Grundlage für weitere Forschung, für eine ergänzende Forschungsarbeit sein. Beispielsweise, wenn Sie eine Bachelor-Arbeit geschrieben haben, könnten Sie ja dann sagen: Das könnte dann auch Gegenstand der Forschung für eine Master-Arbeit sein.

Warum die Forschungsfrage & Hypothese beim wissenschaftlichen Arbeiten wichtig sind

Sie sehen also, Forschungsfrage und Hypothese aufstellen, diese beiden Elemente kommt eine ganz, ganz wesentliche Bedeutung in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu, vor allen Dingen deswegen, weil gerade die Forschungsfrage schon ein wenig der rote Faden, der Leitfaden, durch Ihre Arbeit ist. Und werfen Sie immer wieder während der Erstellung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit einen Blick auf die Forschungsfragen, einen Blick auf die Hypothesen, und prüfen Sie permanent: Bin ich auf dem richtigen Wege? Habe ich sozusagen die Autobahn hier nicht verlassen? Führen meine Forschungen, die ich betreibe, entweder empirisch oder aus der Literatur heraus, am Ende wirklich auch zu dem Ziel? Bin ich am Ende in der Lage, die Forschungsfragen zu beantworten, teilweise zu beantworten? Bin ich am Ende in der Lage, die Hypothesen zu bestätigen oder auch zu verwerfen? Von daher verwenden Sie auch genügend Zeit am Anfang Ihrer wissenschaftlichen Arbeit, um Forschungsfragen, um Hypothesen zu formulieren.

Statistisch arbeiten - professionell coachen lassen bei GWriters

Und natürlich lassen Sie sich auch Coachen, was dieses Thema angeht. Gerade wenn es vielleicht eine erste wissenschaftliche Arbeit ist, die Sie schreiben, lassen Sie sich auch hier coachen zu dem Thema, vielleicht auch, wenn die Lehrstühle hier noch nicht genügend Informationen Ihnen geliefert haben, nutzen Sie vielleicht auch externe Anbieter wie beispielsweise GWriters als wissenschaftliche Agentur Ihnen das anbietet. Gerade auch hier eine Begleitung wahrzunehmen im Rahmen der Erstellung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit, das ist sehr, sehr wichtig und das kann auch sehr zielführend sein, weil Sie hier dann eben auch Zeit sparen und sich dann eben auch vorbereiten für spätere wissenschaftliche Arbeiten, wo Sie dann auch sicherlich später in der Lage sind, das Ganze selber zu machen. Sie können beispielsweise dann auch die Agenturen in dieser Form einbinden, dass Sie bereits einmal Forschungsfragen erarbeiten, bereits einmal Hypothesen erarbeiten und diese dann einfach auch noch mal mit Ihrem Coach spiegeln, mit Ihrem Coach widerspiegeln, dass der Coach Ihnen eben auch Tipps und Hinweise geben kann, passt jetzt diese Forschungsfrage, ist sie genau genug, ist sie konkret genug, denn das ist ganz wichtig bei einer Forschungsfrage, dass sie möglichst exakt formuliert ist, und gleichzeitig bei der Hypothese auch. Und bei der Hypothese eben auch die Fragestellung: Ist sie überhaupt prüfbar, ist sie überhaupt verifizierbar?

Von daher seien Sie auch offen hier für externe Unterstützungen, wie sie beispielsweise GWriters als Dienstleister für akademische Anliegen und Arbeiten anbietet. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne viel Glück, viel Erfolg, auch hier beim Thema statistisches Arbeiten, heute fokussiert mit dem Thema Erstellung einer Forschungsfrage und Erstellung einer Hypothese.

22.02.2018

Marcus Wittkamp