qualitative inhaltsanalyse

In 8 Schritten qualitative Inhaltsanalyse durchführen 📑

Anna Milena von Gersdorff

(Head of Marketing)

06.03.2024

Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.

Oft wird eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring oder nach Kuckartz in Abschlussarbeiten durchgeführt, um die Forschungsfragen zu beantworten, relevante Themen und Muster zu identifizieren, Einblicke in komplexe Phänomene zu gewinnen und theoretische Erkenntnisse zu generieren. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine qualitative Inhaltsanalyse in Ihrer Bachelorarbeit oder Masterarbeit durchzuführen, können Sie sich bei unseren Ghostwriter eine Musterarbeit für Ihre Abschlussarbeit schreiben lassen. Die qualitative Inhaltsanalyse wird in verschiedenen akademischen Disziplinen wie den Sozialwissenschaften, Kommunikationswissenschaften, Bildungswissenschaften, Medizin und Management- und Wirtschaftswissenschaften durchgeführt.

Die Bedeutung der qualitativen Inhaltsanalyse in der Forschung

Die qualitative Inhaltsanalyse ist eine zentrale Methode zur Auswertung qualitativer Daten in der empirischen Forschung. Ihr Hauptziel besteht darin, sowohl offensichtliche als auch versteckte Variablen zu ordnen und zu strukturieren, um relevante Erkenntnisse und aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Aufgrund ihrer Komplexität wird diese Analyse hauptsächlich in Master- oder Doktorarbeiten angewendet. Viele Studierende finden das Verständnis und die Anwendung dieser Methode oft herausfordernd. Die Durchführung einer qualitativen Inhaltsanalyse erfordert bestimmte Voraussetzungen und besteht aus verschiedenen Schritten. Wenn Sie zusätzlich professionelle Unterstützung bei der Auswertung Ihrer Daten mit MAXQDA wünschen, senden Sie uns einfach eine kostenlose und unverbindliche Anfrage. Unser Videobeitrag bietet einen umfassenden Überblick über die einzelnen Phasen der qualitativen Inhaltsanalyse und kann Ihnen helfen, Ihre wissenschaftliche Arbeit auf ein neues Niveau zu bringen.

Was ist wichtig bei einer qualitativen Inhaltsanalyse?

In wissenschaftlichen Arbeiten sieht man sich oft mit großen Textmengen konfrontiert. Die Herausforderung besteht darin, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und mögliche Lücken objektiv herauszuarbeiten, ohne dass die eigene Meinung Einfluss nimmt.

Das Ziel dieser Methode ist es, große Textmengen mit einer strukturierten Vorgehensweise zu verarbeiten und dabei eine hohe Objektivität in der Analyse zu gewährleisten. Dadurch sollen die zentralen Aussagen, Unterschiede und potenzielle Lücken in den Texten identifiziert werden. Zusammengefasst geht es um die Strukturierung und Erfassung von Texten mit hoher Objektivität. Die qualitative Inhaltsanalyse wird beispielsweise häufig bei Experteninterviews angewendet. Je nach Ihrem Forschungsziel können Sie quantitative oder qualitative Methoden zur Auswertung der Daten durchführen.

Wenn Sie Unterstützung bei der qualitativen Inhaltsanalyse benötigen, sei es bei der Methodik, der Durchführung oder der Auswahl des richtigen Verfahrens, steht Ihnen GWriters gerne zur Seite. Wir bieten Coaching, Begleitung und auch die Prüfung fertiger wissenschaftlicher Texte sowie die Durchführung der Inhaltsanalyse an. Besonders für akademische Arbeiten, in denen Daten ausgewertet werden müssen, können Sie uns beauftragen! Denn unsere Fachexperten haben Zugriff auf umfangreiche Daten in ihrem Fachgebiet und sind mit dem aktuellen Forschungsstand vertraut.

Qualitative Inhaltsanalyse: die Auswertungsverfahren

Im wissenschaftlichen Schreiben spielt die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring eine zentrale Rolle. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ist ein bekanntes und wichtiges Verfahren in der wissenschaftlichen Textarbeit. Ihr Ziel ist es, Texte umfassend zu erfassen und zentrale Informationen herauszufiltern. Mayring bezeichnet Texte üblicherweise als Material, das oft aus Experteninterviews oder transkribierten Gesprächen besteht.

Im Rahmen der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring gibt es drei Auswertungsmethoden: Zusammenfassung, Explikation und Strukturierung. Zunächst betrachten wir die Zusammenfassung, die als die am häufigsten angewendete Methode gilt.

Qualitative Inhaltsanalyse: Zusammenfassung

Im Vorfeld einer Entscheidung über die anzuwendende Methode werden Codes und Kriterien festgelegt, um den Text zu analysieren. Bei der Zusammenfassung werden dann die zentralen Aussagen identifiziert, um gemäß Mayring einen übersichtlichen Korpus zu erreichen.

Das bedeutet, dass aus einem Experteninterview mit mehreren Seiten die Informationen anhand vordefinierter Kriterien reduziert werden, ohne wichtige Informationen zu verlieren. Stattdessen werden die Informationen verdichtet und zusammengefasst, um die zentralen Punkte für die weitere wissenschaftliche Arbeit zu erhalten.

Es erfolgt also eine Reduktion und Fokussierung des Textes auf die zentralen Aussagen in Form einer Zusammenfassung. Dadurch können Sie den Text am Ende in wenigen Sätzen zusammenführen, ohne dabei an Informationsgehalt zu verlieren.

Qualitative Inhaltsanalyse: Beispiel Zusammenfassung

Beispiel:

Forschungsfrage: Untersuchung der Auswirkungen von sozialen Medien auf das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen.

  1. Vorbereitung der Analyse:

Codes: Social Media Nutzung, Psychisches Wohlbefinden.
Forschungsmethode: Qualitative Inhaltsanalyse.

  1. Durchführung der Zusammenfassung:

Zentrale Aussagen: Häufige Social Media Nutzung, negative Auswirkungen auf Selbstwertgefühl und soziale Bindungen.
Reduktion des Textes: Fokussierung auf Textstellen, die diese Aussagen unterstützen.
Verdichtung der Informationen: Zusammenfassung der Ergebnisse in prägnanten Sätzen.

  1. Ergebnis:

Übersichtlicher Korpus: Zusammenstellung relevanter Aussagen zu den Auswirkungen von Social Media auf das psychische Wohlbefinden.
Erhalt wichtiger Informationen: Sicherstellung, dass Schlüsselaussagen im Fokus bleiben.
Bereitstellung zentraler Punkte: Bereitstellung von Material für die weitere Analyse und Diskussion.

  1. Abschluss:

Zusammenführung des Textes: Kompakte Zusammenfassung der Ergebnisse.
Überprüfung der Zusammenfassung: Sicherstellung, dass wichtige Informationen angemessen dargestellt werden.
Verwendung als Grundlage: Nutzung der Zusammenfassung für weiterführende Analysen und Diskussionen über die Auswirkungen von Social Media auf das psychische Wohlbefinden von Jugendlichen.

Qualitative Inhaltsanalyse: Explikation

Die Explikation, auch als Anreicherung bekannt, verfolgt eine andere Idee als die erste Methode. Hier durchforstet man den Text erneut mit den im Vorfeld definierten Codes, um relevante Textstellen zu erheben. Anstatt diese Stellen zusammenzufassen, werden sie mit weiteren Informationen angereichert. Diese zusätzlichen Informationen können aus der Literatur, anderen Experteninterviews oder anderen empirischen Forschungen stammen. Ziel ist es, die identifizierten Textstellen mit weiteren Informationen zu bereichern und somit einen Mehrwert zu schaffen. Dies ermöglicht eine höhere Informationsstufe und eine umfassendere Analyse.

Qualitative Inhaltsanalyse: Beispiel Explikationsmethode

Beispiel:

Forschungsfrage: Untersuchung der Arbeitszufriedenheit von Angestellten in der IT-Branche.

  1. Definition der Kategorien und Codes: Kategorien könnten sein: Arbeitsaufgaben, Arbeitsumgebung, Beziehung zu Kollegen usw. Die Codes könnten spezifische Aspekte innerhalb jeder Kategorie repräsentieren, z.B. "Arbeitsbelastung" oder "Teamzusammenarbeit".

  2. Durchführung der Analyse: Durchforsten Sie die Interviews mit IT-Angestellten erneut und markieren Sie relevante Textstellen, die mit den definierten Codes verbunden sind.

  3. Erhebung relevanter Textstellen: Identifizieren Sie aus den markierten Textstellen jene, die auf Arbeitsbelastung hinweisen.

  4. Anreicherung mit weiteren Informationen: Suchen Sie in der Literatur nach Studien über Arbeitsbelastung in der IT-Branche, um zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen.

  5. Integration der zusätzlichen Informationen: Fügen Sie die Erkenntnisse aus den Literaturstudien den identifizierten Textstellen über Arbeitsbelastung hinzu.

  6. Reflexion und Interpretation: Reflektieren Sie über die bereicherten Textstellen, interpretieren Sie die Auswirkungen von Arbeitsbelastung auf die Arbeitszufriedenheit der IT-Angestellten und ziehen Sie Schlussfolgerungen für Ihre Forschungsfrage.

Qualitative Inhaltsanalyse: Strukturierung

Die letzte Auswahlverfahren einer qualitativen Inhaltsanalyse ist die Strukturierung. Hierbei geht es darum, im Vorfeld Ordnungskriterien festzulegen und den Text anhand dieser Kriterien zu analysieren. Das Ziel ist es zu erkennen, wo sich diese definierten Kriterien im Text wiederfinden. Anders als bei einer Zusammenfassung oder Informationsanreicherung liegt der Fokus hier darauf, den Text nach diesen Kriterien zu durchforsten und am Ende festzustellen, wie sie im Text präsent sind. Dies ermöglicht es beispielsweise, einen Vergleich mit einer theoretischen Arbeit anzustellen.

Qualitative Inhaltsanalyse: Beispiel Explikationsmethode

  1. Definieren Sie klare Ordnungskriterien im Vorfeld.

  2. Analysieren Sie den Text Schritt für Schritt anhand dieser Kriterien.

  3. Identifizieren Sie, wo sich die definierten Kriterien im Text wiederfinden.

  4. Dokumentieren Sie Ihre Ergebnisse systematisch.

Konkretes Beispiel: Angenommen, Sie führen eine qualitative Inhaltsanalyse von Interviews zum Thema Kundenzufriedenheit durch. Ihre Ordnungskriterien könnten sein: Erwähnung von positiven Erfahrungen, Erwähnung von negativen Erfahrungen, Erwähnung von Verbesserungsvorschlägen. Während der Analyse würden Sie jeden Interviewabschnitt daraufhin durchsuchen und markieren, ob und wo diese Kriterien im Text auftreten.

Dieser strukturierte Ansatz ermöglicht es Ihnen, Ihre Analyse effizient und systematisch durchzuführen und Ihre Ergebnisse klar zu dokumentieren.

Vor- und Nachteile der Auswertungsverfahren

Die drei Auswertungsverfahren unterscheiden sich stark voneinander und bieten jeweils verschiedene Vor- und Nachteile. Die Zusammenfassung ist einfach anzuwenden und eignet sich gut für eine große Menge an Texten. Die Explikation ermöglicht es, Informationen anzureichern, ist jedoch eher für überschaubare Textmengen geeignet und kann zeitaufwändig sein. Die Strukturierung erlaubt es, Informationen zu strukturieren, ist aber ebenfalls zeitaufwändig und erfordert ein mehrfaches Durchforsten der Texte nach Ordnungskriterien. Letztendlich ist es wichtig, sich am Anfang einen Überblick über den Text zu verschaffen, um die geeignete Auswertungsmethode zu wählen.

Auswertungsverfahren

Vorteile

Nachteile

Zusammenfassung

Einfach anzuwenden

Weniger präzise als andere Verfahren

Geeignet für eine große Menge an Texten

Explikation

Informationen anreichern

Geeignet für überschaubare Textmengen

Zeitaufwändig bei umfangreichen Textmengen

Strukturierung

Ermöglicht Strukturierung von Informationen

Zeitaufwändig bei umfangreichen Textmengen

Erfordert mehrfaches Durchforsten der Texte nach Ordnungskriterien

Wie wird eine qualitative Inhaltsanalyse durchgeführt?

Im Wesentlichen besteht die qualitative Inhaltsanalyse aus acht Schritten, die Sie nacheinander durchlaufen. Erleichtert werden diese Auswertungsschritte durch spezialisierte Software. Die zwei gängigsten Programme auf dem Markt sind "MAXQDA" und "Envio". Mit diesen Programmen können Sie die qualitative Inhaltsanalyse deutlich effizienter und effektiver durchführen. Es gibt zu diesen Programmen auch sehr informative Video-Tutorials, die von den Herstellern auf der eigenen Webseite oder auf gängigen Video-Plattformen wie YouTube und Vimeo zur Verfügung gestellt werden. Welches Programm Sie wählen, hängt letztlich von Ihnen, aber auch von dem Angebot Ihrer Hochschule ab, denn diese beiden Programme sind recht kostenintensiv. Daher sollten Sie auf jeden Fall sicherstellen, dass Sie eine Studierenden- bzw. Campuslizenz erhalten.

1. Schritt – Sichtung

Der allererste Schritt ist die Sichtung bzw. die Festlegung des Materials. Dabei geht es darum, dass Sie sich das notwendige Ausgangsmaterial beschaffen und sich mit diesem auseinandersetzen, um zu definieren mit welchen dieser Materialien Sie letztlich die qualitative Inhaltsanalyse durchführen möchten. Bei diesen Inputs für die qualitative Inhaltsanalyse kann es sich um Experteninterviews in transkribierter Form aber auch um andere Arten von Texten wie beispielsweise Zeitungsartikel, Bücher, Zeitschriften, Papers und andere wissenschaftliche Quellen handeln. Und diese Materialen benötigen Sie in verarbeitbarer Form, zum Beispiel als PDF, als Excel-Tabelle, als Word-Dokument, als Pages-Dokument, als RTF-Datei oder in beinahe jedem anderen gängigen Dateiformat für Texte.

Bei der Festlegung der relevanten Quellen müssen Sie berücksichtigen, welches Ziel Sie mit Ihrer qualitativen Inhaltsanalyse erreichen möchten. Hierbei kann es sich um die Beantwortung einer Forschungsfrage, einen Vergleich zwischen verschiedenen Dokumenten oder auch eine Zusammenfassung einzelner Dokumente in einer klassischen Literaturarbeit handeln.

2. Schritt – Entstehungssituation

Nachdem Sie das Interviewmaterial oder die Literatur erfasst und zumindest grob gesichtet, vielleicht auch das ein oder andere aussortiert haben, müssen Sie noch einmal die Entstehungssituation kritisch hinterfragen. Unter Entstehungssituation versteht Mayring die Rahmenbedingungen unter denen das Ausgangsmaterial entstanden ist. Bei Interviews müssen Sie sich daher zum Beispiel die folgenden Fragen beantworten:

  • Wer sind die Interviewpartner?

  • Wer sind die Experten?

  • Wann wurden diese Interviews geführt?

  • Warum wurden diese Interviews mit diesen Personen geführt und warum wurden andere Personen bzw. Experten nicht interviewt?

  • Wie lange haben diese Interviews gedauert?

  • In welchem Umfeld wurden diese Interviews durchgeführt?

3. Schritt – Dokumentation & Charakterisierung

Im Rahmen der Dokumentation und Charakterisierung gilt es, die ausgewählten Texte aufzunehmen bzw. sich diese über Fernleihe, aus Bibliotheken oder über wissenschaftliche Datenbanken zu besorgen und diese anschließend elektronisch zu erfassen. Also hier geht es wirklich rein um den technischen Schritt der Erfassung und der Beschaffung dieser Dokumente. Wenn es sich bei dem Ausgangsmaterial um Experteninterviews handelt, dann gilt es, diese zu transkribieren, aufzubereiten und so für die qualitative Inhaltsanalyse in auswertbarer Form vorzubereiten.

Bei dieser konkreten Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Material werden Sie auch irrelevant Textteile oder Interviewabschnitte entfernen, sodass das Material dann am Ende so aufbereitet ist, dass die qualitative Inhaltsanalyse auch durchgeführt werden kann.

4. Schritt – Festlegung der Analyserichtung

Bei der Festlegung der Analyserichtung in der qualitativen Inhaltsanalyse geht es darum, wie die Analyse durchgeführt wird und wie das Ablaufschema definiert wird. Mayring versteht unter dem Ablaufschema die gesamte Vorgehensweise, einschließlich der Festlegung der Auswertungskategorien, auch als Codes oder Codierungen bekannt. Diese Festlegung erfolgt in der Regel sowohl deduktiv als auch induktiv, wobei Codes aus vorhandenen theoretischen Konstrukten abgeleitet werden und während der Analyse weitere Codes aus dem Material selbst herausgearbeitet werden.

Ein Kodierleitfaden oder ein Kategoriensystem dient als Grundlage für die Strukturierung und Systematisierung der Analyse. Diese dienen als Orientierung für die Zuordnung von Textpassagen zu bestimmten Kategorien oder Codes. Zudem spielen Gütekriterien eine wichtige Rolle, um die Qualität der Analyse zu gewährleisten und die Zuverlässigkeit der Ergebnisse sicherzustellen. Das Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse ist es, theoretisches Wissen um empirische Erkenntnisse zu erweitern, wobei eine kontinuierliche Abstimmung zwischen theoretischen Grundlagen und Analyseergebnissen stattfindet. Die Codes sind flexibel und müssen aktiv erweitert werden, um alle relevanten Informationen zu erfassen.

5. Schritt – Fragestellung

Die Fragestellung wird in der Regel aus dem theoretischen Fundament Ihrer wissenschaftlichen Arbeit abgeleitet. Zu Beginn haben Sie bereits eine Forschungsfrage und eventuell auch Hypothesen definiert. Diese Fragestellung ist entscheidend für die Analyse Ihrer Texte.

Mayring unterscheidet drei verschiedene Analysetechniken. Die gängigste Technik ist die sogenannte Zusammenfassung. Dabei extrahieren Sie aus der Fülle der Informationen die Teile, die eine generalisierende Information darstellen. Am Ende sollen wenige zentrale Aussagen vorhanden sein, die zur jeweiligen Kategorie die Hauptinformationen darstellen.

6. Schritt – Definition der Analyseeinheit

Bei der Definition der Analyseeinheit stellt sich genau genommen die Frage nach der kleinsten Analyseeinheit. In der Regel sind dies die Codes bzw. Kategorien. Sie müssen also von Summe der Experteninterviews ausgehen, davon ein bestimmtes Experteninterview auswählen und dieses wiederum in kleinste auszuwertende Einheiten wie Textstellen oder Textpassagen zerteilen, die Sie dann entsprechend auswerten.

7. Schritt – Analyse durch Paraphrasierung & Codings

Anhand der ausgewählten Fragestellung wird die Textmenge analysiert. Dazu führen Sie eine Paraphrasierung durch, indem Sie jedes Textstück nach Passagen durchsuchen, die sich auf Ihre Fragestellung beziehen, und diesen dann Codes zuweisen. Codes sind Beschreibungen, die einzelnen Textstellen zugeordnet werden. Je mehr Textstellen Sie haben, desto mehr neue Beschreibungen kommen hinzu, wodurch Sie Gemeinsamkeiten zwischen den Texten identifizieren können.

Auf diese Weise entsteht ein sukzessiver Abgleich der Texte und Aussagen, sodass Sie am Ende nur noch einzelne Aussagen aus verschiedenen Texten mit Schlagwörtern versehen haben. Dadurch erhalten Sie eine Liste von Codes, die Ihnen eine Übersicht darüber gibt, welche Inhaltspunkte Sie in den Texten durchgearbeitet haben. Diese werden dann im Programm markiert und mit den entsprechenden Aussagen in den Texten verknüpft.

8. Schritt – Reduktion


Der letzte Schritt der qualitativen Inhaltsanalyse ist die Reduktion, auch bekannt als Generalisierung. Hierbei überprüfen Sie erneut alle codierten Texte und Textstellen in Ihrer bevorzugten Software oder beispielsweise in Excel. Dabei konzentrieren Sie sich nicht mehr auf den Gesamttext, da dieser bereits analysiert wurde. Stattdessen vergleichen Sie die codierten Textstellen untereinander, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu identifizieren. Möglicherweise verschieben Sie dabei einige Codes oder fügen neue hinzu. Es kann auch vorkommen, dass Sie feststellen, dass bestimmte Textstellen nicht relevant sind. Auf diese Weise reduzieren Sie die Vielzahl von Texten auf ihre Kerninhalte.

Durch die Reduktion kommen Sie zu einem komprimierten Ergebnis und damit zum eigentlichen Ergebnis der qualitativen Inhaltsanalyse. Sie können nicht nur die Kerninhalte wiedergeben, sondern auch die zentralen Unterschiede zwischen den Texten identifizieren und Forschungslücken aufzeigen, die bisher nicht dokumentiert wurden. Diese Erkenntnisse können Sie dann in Ihre wissenschaftliche Arbeit integrieren. Zum Beispiel ermöglicht die Auswertung von Experteninterviews einen Abgleich zwischen Theorie und Praxis, indem Sie die Ergebnisse Ihrer Literaturrecherche mit den Ergebnissen der qualitativen Inhaltsanalyse der Experteninterviews vergleichen.

Was sollten Sie noch über die qualitative Inhaltsanalyse wissen?

Die qualitative Inhaltsanalyse ist ein äußerst bedeutendes Instrument im wissenschaftlichen Arbeiten. Es ist entscheidend, dass Sie bei der Anwendung der qualitativen Inhaltsanalyse konsequent die einzelnen Schritte einhalten, das Vorgehen dokumentieren und die Ergebnisse klar präsentieren.

Außerdem empfehlen wir auch, zumindest das Buch von Mayring "Qualitative Inhaltsanalyse" in der neuesten Auflage in die Hand zu nehmen. Selbst wenn Sie über keine Lizenz für MAXQDA oder Envio verfügen, empfehlen wir trotzdem, dass Sie sich Demoversionen herunterladen und diese zumindest einmal ausprobieren, das diese das Vorgehen wirklich deutlich erleichtern.

Wenn Sie weitere Unterstützung benötigen, dann steht Ihnen GWriters natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite, gerne auch mit einem Coaching zur qualitativen Inhaltsanalyse oder zum Umgang mit der Software MAXQDA oder Envio sowie mit einer professionellen MAXQDA Auswertung. Schicken Sie uns einfache eine kostenlose und unverbindliche Anfrage.

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