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Fh vs Uni: Gehalt vs Karrierechancen

Anna Milena von Gersdorff

(Head of Marketing)

25.11.2021

Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.

In den letzten Wochen hatten wir Ihnen an dieser Stelle gezeigt, wie an Uni bzw. FH gearbeitet wird. Diese Woche geht es um die Unterschiede beim Gehalt und bei den Karrierechancen. Das Klischee von den Gehaltsunterschieden zwischen den Abschlüssen von Uni vs. FH hat ausgedient. Im Gegenteil: Absolventen von den FHs verdienen am Anfang ihrer Karriere inzwischen sogar mehr als die Absolventen von Universitäten. Zudem sind die Jobaussichten für Studis von der Fachhochschule oft besser.

Bevor Sie sich für einen Hochschultyp entscheiden, sollten Sie deswegen wissen, was die Gehaltsaussichten und Karrieremöglichkeiten betrifft. Wir zeigen Ihnen im Folgenden die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Sind FH-Absolventen Akademiker?

Lange Zeit hatten Fachhochschulen den Ruf, lediglich eine Bildungsstätte zweiter Klasse zu sein. Der Goldstandard waren die Universitäten, weil hier das Vollabitur die Eintrittskarte war (und nach wie vor ist). Für die Einschreibung an Fachhochschulen hingegen reichen das Fachabitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Inzwischen finden sie mit jedem Hochschulabschluss Jobs – ausschlaggebend ist heutzutage eher, was Sie studieren und nicht, wo Sie studieren. Die Angabe Dipl.-Ing. (FH) war lange Zeit das sichtbare Zeichen dafür, dass ein Abschluss an der FH erworben wurde. Seit die Studiengänge allgemein auf Bachelor und Master umgestellt wurden, ist das aber nicht mehr üblich. FH-Absolventen gelten genau wie Uni-Absolventen als Akademiker.


FH- oder Uni-Absolventen: Karriere- und Gehaltsaussichten vorher abklären

Die größten Unterschiede zwischen Uni und FH bestehen nach wie vor in der Arbeitsweise, die an der jeweiligen Hochschulform im Vordergrund steht. An den Fachhochschulen wird praktischer studiert. Die Studienabschlüsse sind auf konkrete Berufsbilder ausgerichtet. Das hat Vorteile für die spätere Karriere.

Für die Praxiswochen haben Fachhochschulen meistens Kooperationen mit Firmen. Als FH-Student profitieren Sie davon, weil Sie sich dort nicht als Unbekannter bewerben müssen. Meist ist die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen über Jahre gewachsen – Ihr Praktikum ist dann von Unternehmensseite her meist schon optimal vorbereitet.

FH vs. Uni: Gehaltsaussichten

Insgesamt zeigt sich, dass Sie mit einem Abschluss von der FH durchschnittlich mehr verdienen können als mit einem Uni-Abschluss. Eine Langzeitstudie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hat ergeben, dass Fachhochschulabsolventen fünf Jahre nach Studienabschluss ein Bruttojahreseinkommen von 47.700 Euro haben (bei Vollbeschäftigung). Uni-Absolventen verdienen zum gleichen Zeitpunkt der Karriere im Durchschnitt 41.550 Euro im Jahr. Das ist fast ein Monatsgehalt weniger.

uni vs fh gehalt

Das Einstiegsgehalt für FH-Absolventen ist also durchaus höher. Das Uni-Absolventen Gehalt holt im Laufe des Berufslebens auf, wenn auch die Berufserfahrung stärker ins Gewicht fällt. Allerdings hinkt der Gehaltsvergleich, weil hier nur die Abschlussart betrachtet wird. Weil Unis ein viel breiteres Fächerangebot haben, gibt es bei den Gehaltsaussichten von vornherein eine viel breitere Schere. Es werden schließlich ganz unterschiedliche Berufsfelder in den Gehaltsreport einbezogen.

Viel stärker als die Hochschulart bestimmt zudem die Tatsache über das Gehalt mit, ob Sie einen B.A.- oder einen M.A.-Abschluss haben. Die folgende Tabelle fasst den StepStone-Gehaltsreport von 2019 zusammen:

Gehaltsreport von 2019 💷💶💴

Branche

B.A.-Abschluss

M.A.- Abschluss

Finanz- und Rechnungswesen

43.014 €

49.018 €

Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik (bspw. BWL, VWL)

39.993 €

46.795 €

Ingenieurwesen

47.013 €

50.611 €

Vertrieb und Verkauf

41.165 €

44.495 €

Naturwissenschaften (bspw. Biologie), und Forschung

42.864 €

45.336 €

Human Resources

38.846 €

44.225 €

Marketing und Kommunikation

39.234 €

42.669 €

Design und Architektur

34.823 €

44.292€

Uni vs. FH: Gehaltsunterschiede durch Fächerangebot und mögliche Berufsfelder

An den FHs werden v.a. technische Fächer studiert – für die es später grundsätzlich die besseren Verdienstmöglichkeiten gibt. Das gilt z.B. für Maschinenbau, Ingenieursfächer allgemein oder für Wirtschaftsinformatik. Bei vergleichbaren Fächern erzielen Abgänger von Unis über die Jahre gerechnet leicht höhere Einkommen.

Wenn Sie an einer Universität studieren, werden Sie theoretischer ausgebildet. Um trotzdem beim Studienabschluss schon über Praxiserfahrungen zu verfügen, können Sie die Semesterferien für Praktika nutzen. Ghostwriter können Sie dazu beraten und Ihnen bei der Bewerbung helfen.


Maschinenbaustudium: FH oder Uni entscheidet nicht zwingend über Gehaltshöhe

Wenn Sie Maschinenbau studieren, haben Sie anschließend die Chance auf ein Topgehalt. Ob Sie Ihren Abschluss an FH oder Uni erworben haben, ist in diesem Falle nicht relevant. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 50.000 Euro im Jahr. Mit einem Masterabschluss verdienen Sie zu Beginn Ihrer Karriere lediglich 2.000 Euro mehr im Jahr.

Im Laufe des Berufslebens sind kräftige Gehaltssteigerungen drin. Die Unterschiede zwischen den Abschlussarten, aber auch zwischen FH vs. Universität verschwimmen im Falle von Maschinenbau immer mehr.

jobs für uni absolventen und fh absolventen

Wichtig ist, dass Sie – egal an welchem der beiden Hochschultypen – solide Leistungen abliefern. Es müssen Hausarbeiten und Praktikumsberichte geschrieben werden. Wenn Sie das Praktikumsunternehmen als späteren Arbeitgeber ins Auge gefasst haben, dann können Sie durch einen guten Praktikumsbericht schon einmal punkten. Hierbei können erfahrene Maschinenbau-Ghostwriter Sie unterstützen.

Architektur: FH oder Uni je nach Berufswunsch wählen

Architektur ist ein Studiengang, den bislang vor allem nur Universitäten anbieten. Wenn Sie jedoch Landschaftsarchitekt werden wollen, können Sie sich beispielsweise an der FH Erfurt einschreiben. Hier sollte also vor der Einschreibung klar sein, in welche Richtung Ihre Karriere einmal gehen wird. Ansonsten entscheidet beim Architekturstudium Ihre Abiturnote sehr stark mit, wo Sie sich einschreiben können. Viele Hochschulen haben einen NC bzw. machen Aufnahmetests für das Architekturstudium.

Hochschulabschluss hat Einfluss auf Jobsuche und Karriere

Bei den Stellenanzeigen für Architekten finden sich keine Hinweise darauf, ob Arbeitgeber eine bestimmte Hochschulform bevorzugen. Sie müssen „entsprechende Kenntnisse und ausreichend Berufspraxis“ mitbringen, wie es in der folgenden Anzeige gewünscht wird.

stellenanzeigen-absolventen-uni vs fh gehalt

Diese Stellenausschreibung zeigt, dass Arbeitgeber der Unterscheidung zwischen Uni und FH wenig Bedeutung beimessen. Wichtiger ist, dass Ihre Kompetenzen zum ausgeschriebenen Stellenprofil passen.

Jobs für Fachhochschulabgänger finden sich deswegen oft leichter, weil die Fachhochschulen eine stärker praktische Ausrichtung haben. Hier studieren Sie auf ein bestimmtes Berufsbild hin, während Sie an der Uni allgemeiner ausgebildet werden. Das bedeutet dann im Umkehrschluss, dass Jobprofile für Uniabsolventen nicht immer auf den ersten Blick passen.

FH-Absolventen passen oft besser auf Stellenausschreibungen

Wegen der klaren Spezialisierung verläuft der Berufseinstieg bei FH-Absolventen oft reibungsloser. Wenn Sie allerdings mit einem FH-Abschluss größere Karriereambitionen haben, sollten Sie zeitnah mit berufsbegleitenden Weiterbildungen beginnen.

Uni-Absolventen tun sich anfangs oft schwer, eine passende Stelle zu finden. Die Ausbildung an den Universitäten ist theoretischer, aber dadurch auch unspezifischer. Mit einem Uni-Abschluss sind Sie zwar prinzipiell in der Lage, sich in viele Gebiete selbständig einzuarbeiten – aber das müssen Sie im Berufsleben erst einmal unter Beweis stellen. Der geringe Praxisanteil am Unistudium kann dann durchaus ein Hindernis beim Berufseinstieg sein.

Stellenanzeigenkriterien

Grundsätzlich verändert sich aktuell sehr viel in der Arbeitswelt. Unternehmen schauen inzwischen viel stärker auf Kompetenzen als auf Abschlüsse. Wenn Arbeitgeber danach gefragt werden, worauf sie bei Einstellungen achten, dann stehen die individuellen Kompetenzen der Bewerber im Vordergrund. Die Abschlussnote spielt eine Rolle – aber nur als ein Kriterium unter anderen. Wichtig sind z.B. auch Praxiserfahrung, Auslandsaufenthalte und ehrenamtliches Engagement seitens der Bewerber.

Bei Architekten und Bauingenieuren erwarten Arbeitgeber eine Praxisorientierung bei ihren Mitarbeitern. Sie sollten also während des Studiums schon gewisse Erfahrungen gesammelt haben. Auch Sozialkompetenzen spielen eine wichtige Rolle, wenn sie Teams auf Baustellen leiten werden. Ob Sie diese Kompetenzen im Pflichtpraktikum beim FH-Studium erwerben oder ob Sie sich selbst um Praktika kümmern, bleibt aber Ihnen überlassen.

architektur fh oder uni

Ähnlich sieht es bei Elektrotechnikern aus: Arbeitgeber erwarten von neuen Mitarbeitern, dass diese Praxiserfahrung haben. Eine solide theoretische Ausbildung ist zwar wichtig, aber zugleich sollten Sie Ihr Handwerk verstehen.

Hochschulformen und damit auch Karrieremöglichkeiten sind durchlässiger geworden

Die entscheidende Frage bei der Wahl der Hochschulform betrifft also Ihren Berufswunsch. Allerdings sind Sie da nicht ein für alle Mal festgelegt. Klar ist: Für einen reibungslosen Start ins Berufsleben benötigen Sie Praxiserfahrung. Die können Sie im Pflichtpraktikum an der FH genauso erwerben wie als Werkstudent von der Uni.

Durch Weiterbildungsmöglichkeiten sind Karrieren mittlerweile insgesamt durchlässiger geworden. Lediglich wenn Sie eine Karriere in der Wissenschaft oder an der Hochschule selbst anstreben, sollte die Universität erste Wahl für Sie sein. Ansonsten ist es eher vom Fach als von der Hochschulart abhängig, wie viel Sie verdienen können.

Weiterführende Quellen:

Kompetent und praxisnah – Erwartungen der Wirtschaft an Hochschulabsolventen Ergebnisse einer DIHK Online-Unternehmensbefragung, 2015

Süddeutsche Zeitung: FH-Abschlüsse werden immer wertvoller, 2018

Studie: FH-Absolventen verdienen oft besser als Uni-Abgänger, 2016

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