empirisch vs. theoretische BACHELORARBEIT

Empirisch vs. theoretisch: Für welche Bachelorarbeit solltest Du Dich entscheiden?

Marcel Kopper

Chief Operating Officer

15.06.2017

Marcel Kopper ist Gründer und COO der Ghostwriting Agentur GWriters. Seine akademische Karriere begann er als Ausnahmestudent an eine deutschen Business School, an der er sein Studium in Rekordzeit abschloss. Nun widmet er sein gesamtes Können der kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse mit dem Ziel der operativen Exzellenz für Ihre Zufriedenheit.

Aktualisiert am 18.08.2020

Wenn Universitäten Studierende ihre Bachelorarbeit schreiben lassen, gehen diese häufig in eine von zwei Richtungen: die Empirie oder die Theorie. Doch welche Richtung ist die richtige für Dich? In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du diese Frage für Dich beantworten kannst.

Über die Richtlinien informieren

Es sollte eigentlich logisch sein, doch manchmal werden auch die selbstverständlichsten Schritte vergessen: Erkundige Dich bei Deinem zuständigen Prüfungsamt bzw. bei Deinem Betreuer nach den Möglichkeiten, Deine Bachelorarbeit zu schreiben.

Das Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin zum Beispiel bietet einen Online-Leitfaden für die Studenten an. So wissen Bachelorabsolventen genau, welche Formate für ihre Arbeit in Frage kommen.
Wenn Deine Hochschule keine entsprechenden Dokumente im Netz zur Verfügung stellt, solltest Du aktiv auf die Ansprechpartner zugehen und Dir rechtzeitig die Informationen zur Wahl Deiner Bachelorarbeits-Methode einholen.

Die empirische Bachelorarbeit

Bei einer empirischen Bachelorarbeit sorgst Du selbst für Daten, die Du anschließend in der Arbeit untersuchst und auswertest. Du hast also vor dem eigentlichen Schreiben praktische Arbeit vor Dir. Du wirst zum Wissenschaftler, der mithilfe von Datenerhebungen einer aufgestellten Hypothese nachgeht.

Tipp: Manchmal sind bereits Rohdaten vorhanden, die jedoch noch nicht ausgewertet wurden. Dies kann eine gute Grundlage für Deine Bachelorarbeit sein.

Um an die Daten zu gelangen, entscheidest Du Dich – in Absprache mit Deinem Betreuer – für eine empirische Methode. Darunter fallen beispielsweise Interviews, aber auch eigens designte experimentelle Studien. Dabei handelt es sich um qualitative Methoden. Du kannst aber auch mittels einheitlicher Fragebögen Umfragen durchführen lassen. Dies gehört zu den quantitativen Methoden, die sich in der anschließenden Bachelorarbeit in Statistiken darstellen lassen. Was die Unterschiede zwischen qualitativen und quantitativen Methoden sind und wie sie richtig in Deine Bachelorarbeit eingebaut werden, erfährst Du in diesem Video.

Der erste Schritt zur empirischen Analyse

Natürlich kommst Du nicht ganz um einen theoretischen Teil in Deiner empirischen Arbeit herum. Eine empirische Bachelorarbeit, Masterarbeit oder andere Abschlussarbeit besteht aus zwei Bereichen – dem Theorie- und dem Praxisteil. Zunächst musst Du in der Einleitung das Thema Deiner Abschlussarbeit darstellen und erklären, wie es sich in die bereits bestehende Forschung einfügt. Zudem solltest Du Deine Motivation für Deine Fragestellung darlegen. Es empfiehlt sich, einen Bezug zu bereits bestehenden Studien, die Deinem Thema ähneln, herzustellen. Dein Dozent sollte sehen können, dass Du wichtige Arbeiten kennst und dass diese die Basis für Deine eigene Untersuchung sind. Dann schaffst Du einen runden Übergang von der Theorie hin zur Praxis.

Zwischen Theorie und Praxis: Deine Hypothese

Nach der Einleitung Deiner Arbeit solltest Du eine Hypothese aufstellen. Sie führt den Leser in den praktischen Teil der Arbeit. Die Hypothese entwickelst Du aus der Fusion einer Annahme und einer These. In der Pädagogik könnte die Hypothese zum Beispiel folgendermaßen aussehen: „Je mehr Grundschüler zwischen sechs und zehn Jahren elektronischen Medien ausgesetzt sind, desto mehr leidet ihre Aufmerksamkeitsspanne. Reduziert man die Reize moderner Medien, können sich die Kinder besser konzentrieren.“

Verifizierung und Falsifizierung der Hypothese

Deine aus der These entstandene Hypothese ist eine konkrete Behauptung, die den roten Faden deiner Forschungsarbeit darstellt. Nun ist es Dein Ziel, Deine Hypothese zu bestätigen, zu verifizieren oder zu widerlegen (falsifizieren). Durch ausreichende Belege gelingt es Dir, dass Deine Hypothese den Status einer allgemeingültigen Aussage erlangt. Doch wie funktioniert das eigentlich?

Wissenschaftliche Methoden der empirischen Analyse: Qualitative Inhaltsanalyse vs. Fragebogen auswerten

Ohne Statistik und die Erhebung von Daten wirst Du Dein Ziel leider nicht erreichen. Verschiedene qualitative und quantitative Methoden stehen Dir zur Auswahl. Dazu zählt beispielsweise:

Je nach Universität kann die Methode der Wahl unterschiedlich sein. Interviews, also durch eine mündliche Befragung erhobene Informationen, sind sehr unmittelbar und ermöglichen im Gegensatz zu standardisierten Fragebögen auch offene Nennungen. Auf der anderen Seite sind sie subjektiver, das bedeutet, dass jede Befragung anders verlaufen kann. Auch ist die Auswertung der Interviews komplizierter als eine quantitative Fragebogenauswertung. Bei Beobachtungen kann es ebenfalls zu subjektiven Einflüssen kommen. Ideal ist es, zwei Methoden zu kombinieren und möglichst viele Teilnehmer zu haben. So können statistische Ausreißer vermieden werden.

Man kann auch eine Inhaltsanalyse von Sekundärquellen durchführen. Das Ganze ist dann etwas weniger aufwändig, aber schwächt natürlich auch etwas die Leistung der empirischen Arbeit. Oder man führt einfach Gruppendiskussionen mit verschiedenen Probandengruppen durch. Aber auch hier ist wiederum zu sagen, das es recht aufwändig ist, diese Probanden zu finden. Anschließend muss man dann auch diese Interviews auswerten.

Der Schlussteil der empirischen Analyse

Was Du immer tun solltest, ist den genauen Ablauf der Erfassung und Deine Erwartung an die Situation zu schildern. Reflektiere im Schlussteil, ob die Auswertung der statistischen Daten Deiner Hypothese entspricht. Zweifle nicht an Deiner Leistung, denn auch eine widerlegte Hypothese gehört zum wissenschaftlichen Arbeiten dazu.

Empirische Bachelorarbeit schreiben: Die Vorteile

Bei der empirischen Bachelorarbeit hast Du den Hut auf, sprich: Du kennst Deine Daten genau, da Du von der Erhebung bis hin zur Auswertung den vollen Einblick hast. Dein Engagement für die Bachelorarbeit wird darüber hinaus bei den Prüfern nicht unbemerkt bleiben. Wissenschaftliches Arbeiten, das über die reine Literaturschau hinausgeht, genießt in der Forschung einen hohen Stellenwert.

Der Einsatz selbst verbessert in den meisten Fällen schon das Ergebnis und man hat eine willkommene Abwechslung zur reinen Theoriearbeit, zur reinen Literaturarbeit. Man kann neue Schlüsse ziehen aufgrund neuer Daten, die man erhoben hat und kommt somit zu teilweise auch einem wirklich besseren Ergebnis.

Empirische Bachelorarbeit schreiben: Die Nachteile

Im Vergleich zur theoretischen Bachelorarbeit verursacht die empirische Methodik einen hohen Aufwand. Allein das Studiendesign kann in Absprache mit dem Betreuer Wochen in Anspruch nehmen. Je komplexer der Ablauf der Studie ist, desto länger dauert das Üben der Abläufe.

Man ist auf Probanden angewiesen, muss ordentliche Versuchsanordnungen hinbekommen, man muss ordentliche Fragebögen erstellen und diese auch entsprechend auswerten. Auch das Auswerten von qualitativen leitfadengestützten Interviews, für die vorab ein Fragenkatalog erstellt werden muss, verursacht eine Menge Arbeit, da die nachträgliche Auswertung der ausführlichen Gespräche viele Stunden fordern wird.

Meist wird Dir auch ein enger zeitlicher Rahmen gesteckt, innerhalb dessen Du die Studie bzw. die Interviews oder Umfragen durchgeführt haben musst. Darüber hinaus empfiehlt es sich auch bei einer qualitativen Inhaltsanalyse technische Hilfsmittel zu verwenden, bspw. eine MAXQDA Auswertung.

Die theoretische Bachelorarbeit

Im Gegensatz zur empirischen Bachelorarbeit bist Du bei der theoretischen Arbeit vorwiegend mit dem Sichten und Auswerten von Literaturquellen beschäftigt. Eine theoretische Bachelorarbeit, oder auch Literaturarbeit genannt, unterscheidet sich also wesentlich von einer empirischen Bachelorarbeit. Du greifst also auf bereits vorliegendes Material zurück. Wenn Du also gerade vor der Entscheidung stehst, welche Art von Bachelorarbeit Du schreiben sollst, hilft Dir das folgende kurze Video mit dem Titel “Theoretische Bachelorarbeit schreiben: Vorteile, Nachteile und Herangehensweise” bei der Entscheidungsfindung. Wir gehen hier auf die Charakteristiken der theoretischen Bachelorarbeit ein und erklären Dir die wichtigsten Punkte, auf die Du beim Schreiben einer theoretischen Bachelorarbeit unbedingt achten musst.

Theoretische Bachelorarbeit schreiben: Methode und Herangehensweise

Die Nachteile

Kurz und knackig zu den Herangehensweisen. Es gibt drei generelle Herangehensweisen, die auch durchgängig akzeptiert sind. Einmal wie üblich These, Antithese und Synthese. Das heißt, man schaut sich zwei Theorien an, stellt diese eben gegenüber und versucht diese dann eben entsprechend zu vereinigen. Man kann auch einen Vergleich ziehen: Das heißt Theorien werden gegenübergestellt, verschieden gewichtet und eben bewertet und daraus eine Schlussfolgerung gezogen. Oder man geht ganz systematisch heran und untersucht bestehende Theorien, wendet diese eben auf die eigens gestellte Forschungsfrage an und kommt soeben zum Schluss.

Üblicherweise hast Du drei Herangehensweisen zur Auswahl:

These-Antithese-Synthese

Hierbei widmest Du Dich einer Theorie, um Sie anschließend einer anderen Theorie gegenüberzustellen. Die Essenz Deiner Auseinandersetzung mündet dann in der Synthese.

Vergleich

Ein Vergleich ist so ähnlich wie das Modell These-Antithese-Synthese, doch nicht ganz so streng in seiner Struktur. So kannst Du mehrere wissenschaftliche Ansätze miteinander vergleichen, ihre Relevanz einordnen und auf Grundlage nachvollziehbarer Schlussfolgerungen bewerten. Soll heißen: Begründe anhand von wissenschaftlichen Argumenten und nicht allein auf Basis Deiner Meinung.

Systematischer Ansatz

Hier beschäftigst Du Dich ausführlich mit einer Theorie in Hinblick auf die Fragestellung: Löst Sie das Problem? Du gehst also den Pfad eines anderen Wissenschaftlers nach, um zu überprüfen, ob die aufgestellte Theorie stichhaltig ist

Theoretische Bachelorarbeit schreiben: Die Vorteile

Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Du musst keine aufwendige empirische Vorarbeit leisten. Dementsprechend sparst Du Dir den Aufwand, Daten zu sammeln. Außerdem bist Du unabhängig von anderen Personen wie zum Beispiel Studienprobanden. Du kannst an jedem Ort und zu jeder Zeit an Deiner theoretischen Bachelorarbeit schreiben und bist somit flexibel.

Theoretische Bachelorarbeit schreiben: Die Nachteile

Theoretische Bachelorarbeiten im Sinne von Reviews und der Auseinandersetzung mit der Theorie sind nicht unbedingt weniger aufwendig als eine empirische Arbeit. Denn auch wenn es sich „nur“ um die theoretische Auseinandersetzung mit einem Thema handelt, hast Du einen hohen Rechercheaufwand. Du musst Dich in die vorhandene Literatur einarbeiten und anschließend eigene Ansätze und Gedanken entwickeln, was ebenfalls seine Zeit dauern kann. Dies ist nur möglich mit einem eingehenden, tiefgreifenden Literaturverständnis, das Du dir zuerst selbständig erarbeiten musst. Zusätzlich zu dem sehr hohen Rechercheaufwand ist man im Grunde abhängig von dem aktuellen Stand der Forschung und kann keine neuen Schlüsse ziehen als die, die schon vorhanden sind oder aufgrund der bestehenden Datenbasis, die man hat.

Theoretische vs. praktische Bachelorarbeit: Fazit

Ob Du Dich für eine empirische oder für eine theoretische Bachelorarbeit entscheidest, ist davon abhängig, welcher Leistungstyp Du bist. Liegt Dir die praktische Arbeit mit Menschen? Dann ist die Empirie eher Dein Gebiet. Wenn Dir hingegen das Hausarbeiten schreiben im Studium leichter gefallen ist und Du die Ruhe beim Schreiben Deiner Bachelorarbeit schätzt, solltest Du in Richtung Theorie gehen.


Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Schreiben Deiner Bachelorarbeit! Solltest Du noch weitere Fragen haben oder Hilfe bei der Bachelorarbeit benötigen, kannst Du Dich gerne an unser Team wenden. Auch kannst Du Dir Mustervorlagen für wissenschaftliche Arbeiten wie beispielsweise eine Hausarbeit schreiben lassen - unsere Ghostwriter von GWriters sind für Dich da!

15.06.2017

Marcel Kopper