Viele Absolventinnen und Absolventen fragen sich: Kann ich mit einem Bachelorabschluss in der Schweiz promovieren? Im klassischen Studienverlauf gehört zur Promotion (Doktorat) in der Schweiz ein Master- oder gleichwertiger Abschluss. Dennoch existieren Sonderfälle und alternative Wege, die zeigen: Eine Promotion mit Bachelorabschluss ist zwar die Ausnahme, aber nicht völlig ausgeschlossen.
Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer Promotion ohne Masterabschluss, die unter bestimmten Bedingungen möglich ist, und einem Doktortitel ohne Studium, der nur in sehr seltenen Ausnahmefällen vergeben wird.
Während in Deutschland sogenannte Fast-Track-Programme oder Direktpromotionen für besonders qualifizierte Bachelorabsolventen zunehmend etabliert sind, bleibt der Weg zur Promotion ohne Master in der Schweiz deutlich restriktiver.
In Deutschland ermöglichen einige Universitäten herausragenden Studierenden bereits nach dem Bachelor den Einstieg in die Promotion, meist im Rahmen strukturierter Programme mit begleitenden Mastermodulen. In der Schweiz hingegen entscheiden die Universitäten individuell, ob ein Bachelorabschluss für die Zulassung ausreichend ist – in der Regel bleibt der Masterabschluss die Voraussetzung. Wenn Sie sich auch für die Regelungen in Deutschland interessieren, lesen Sie unseren Beitrag auf der deutschen Seite.
In der Schweiz haben ausschliesslich universitäre Hochschulen (Universitäten und Eidgenössische Technische Hochschulen) das Promotionsrecht – Fachhochschulen (FH) besitzen dieses Recht aktuell nicht eigenständig.
Die Zulassungsvoraussetzungen zum Doktorat werden jeweils in den Promotionsordnungen der Fakultäten geregelt. So etwa fordert die Universität Basel einen in der Regel anerkannten Masterabschluss.
Auch die Universität Bern formuliert klar:
„Für die Zulassung zum Doktorat ist ein Master oder Lizentiat einer Schweizer Universität oder ETH oder ein gleichwertiger universitäre Hochschulabschluss Voraussetzung.“
Damit ergibt sich: Promotion mit nur Bachelorabschluss ist institutionell nicht der Normalfall.
Unsere Experten bieten Promotionsberatung an und begleiten Sie bei allen Schritten. Ganz gleich, ob Sie eine direkte Promotion nach Bachelor mit Fast-Track oder internationalen Weg oder einen anderen geeigneten Weg anstreben, unsere Experten stehen Ihnen während des gesamten Prozesses zur Seite. Sie können zudem eine komplette Mustervorlage für Ihre Dissertation schreiben lassen. Besonders für Studierende, die nach dem Bachelor promovieren möchten, stellt die Erstellung einer Doktorarbeit eine grosse Herausforderung dar.
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In einzelnen Fachbereichen und hochselektiven Programmen kann eine Promotion ausgehend vom Bachelorabschluss möglich sein – wenn die Hochschule Ausnahmen zulässt und zusätzliche Studien- oder Qualifikationsleistungen verlangt werden. So beschreibt etwa die Graduate School of Business (Universität Zürich):
„Für Track C ist ein herausragender Bachelorabschluss (z. B. Note 5.5/6 in der Schweiz) zusammen mit aussergewöhnlicher Forschungsbefähigung erforderlich.“
Wichtig: Diese Fälle sind selten, stark vom Fachgebiet und der Hochschule abhängig und entsprechen nicht dem Standardprozess.
In der Schweiz gibt es spezielle Fast-Track-Programme, die besonders qualifizierten Bachelorabsolventen den direkten Einstieg in die Promotion ermöglichen – ohne Masterabschluss. Ziel ist es, herausragende Talente frühzeitig in die wissenschaftliche Arbeit einzubinden und die Promotionsdauer zu verkürzen. Typische Voraussetzungen sind:
Herausragende Fachkenntnisse
Nachweisbare Forschungskompetenz
Motivation und Engagement für wissenschaftliche Arbeit
Diese Programme kombinieren meist das Masterstudium mit der Doktorarbeit und erfordern intensive Betreuung.
Programm | Fast-Track-Element |
|---|---|
UZH – Physik-Institut „Fast-Track Programm” | Studierende mit sehr gutem Bachelor können während des Masterstudiums schon an der Dissertation arbeiten; Teile der Dissertation (Zwischenbericht) können als Teil des Masterstudiums gelten. (physik.uzh.ch) |
UZH – Department of Economics, Track C / Fast Track | Bachelorabsolventen mit sehr guten Leistungen können in den „Track C“ einsteigen, der ein Jahr Masterarbeit etc. kombiniert, bevor sie in die eigentliche PhD-Phase übergehen. (econ.uzh.ch) |
UZH – PhD Biomedical Ethics and Law (Law Track) Fast Track | Masterstudierende können parallel Doktoratsmodule absolvieren. (bmel.uzh.ch) |
UZH – Informatik (Informatics), „Fast-Track / While Studying” | Sehr gute Studierende mit Bachelor können Masterkurse belegen und Teile der Doktoratsarbeit vorbereiten (z. B. Forschungsprojekt) schon vor Abschluss des Masters. (ifi.uzh.ch) |
UZH – MD-PhD Programm | Es gibt Track I, das parallel zum Masterstudium läuft. Ärztinnen/Ärzte können schon während ihrer medizinischen Ausbildung in forschungsorientierte Programme einsteigen. (med.uzh.ch) |
Kein gefundenes Modell, das vollständig ohne Masterabschluss funktioniert, d.h. bei dem jemand nach dem Bachelor direkt und allein anhand des Bachelors in eine reguläre Promotionsphase eintritt.
Die Fast-Track-Programme, die existieren, ermöglichen Parallelität (Master + Teile der Promotion) oder verfügbare Module vor dem vollständigen Masterabschluss, aber nicht die komplette Promotion ohne Master.
Da Fachhochschulen (FH) kein Promotionsrecht besitzen, erfolgt eine Promotion mit FH-Abschluss meist in Kooperation mit einer Universität. Hier ist der Weg etwa: FH-Abschluss → Forschungsprojekt an FH → Kooperationsprojekt mit Universität → Doktorarbeit. Die Analyse zeigt:
„Da Fachhochschulen kein Promotionsrecht haben, werden die Promotionen notwendigerweise in Kooperation mit einer promotionsberechtigten Institution im In- oder Ausland durchgeführt.“
Damit besteht eine Option für FH-Absolventen, allerdings nicht direkt „mit Bachelor FH → Promotion ohne Master“ im Sinne eines automatischen Zugangs.
Exzellente Leistungen im Bachelor: In Ausnahmen wird verlangt, dass der Bachelorabschluss überdurchschnittlich stark ist (z. B. Schweizer Note 5+ von 6) sowie Forschungs- bzw. Publikationserfahrung vorhanden ist.
Nachweis wissenschaftlicher Eignung: Betreuung durch Professor, Forschungsprojekt, Methodik-Nachweise.
Master oder äquivalenter Abschluss: In der Regel unabdingbar. Zum Beispiel verlangt die Universität Freiburg: Bachelor + Master (180 + 90 ECTS) für die Zulassung zu einem Doktorat.
Auflagen-Variante: Manche Universitäten erlauben Zulassung mit Auflagen – z. B. Nachholen von Master-Modulen, sofern maximal 24 Kreditpunkte fehlen.
Aspekt | Promotion mit Master | Promotion mit Bachelor (Ausnahme) |
|---|---|---|
Zugang | Standardweg: Master → Doktorat | Sonderfall, meist mit zusätzlichen Anforderungen |
Vorbereitungszeit | Klar definiert | Meist länger oder mit Auflagen |
Forschungsnachweis | Häufig im Master integriert | Muss bereits im Bachelor vorhanden oder parallel aufgebaut sein |
Hochschule / Fachgebiet | Universitäten mit Promotionsrecht | Seltene Programme oder Kooperationen |
Risiko | Gut etabliert | Höheres Risiko, Eigeninitiative nötig |
Im Regelfall nein. Die meisten Schweizer Universitäten verlangen einen Master- oder gleichwertigen Abschluss zur Zulassung zum Doktorat. Ausnahmen sind möglich, aber selten.
Ein Beispiel: Die GSB UZH sieht für „Track C“ die Möglichkeit eines hervorragenden Bachelorabschlusses vor. Aber dies ist fakultäts- und fachbezogen und nicht allgemein.
Direkt selten. FHs haben kein eigenes Promotionsrecht; eine Kooperation mit einer Universität ist nötig. Zudem wird häufig ein universitärer Master verlangt.
Einen Master absolvieren (Universität)
Forschungs-, Publikationserfahrung sammeln
Kontakt mit einer Professur aufnehmen
Eventuell Auflagenfall prüfen (z. B. Nachholen von Kreditpunkten)
Eine Promotion mit Bachelorabschluss ist in der Schweiz nicht der Standardweg, sondern bleibt eine Ausnahme. Wer erfolgreich promovieren möchte, sollte idealerweise einen Masterabschluss vorweisen. Dennoch zeigt sich: mit herausragender Leistung und klarer Forschungsorientierung kann auch der Weg „Bachelor → Doktorat“ möglich sein – meist im Rahmen von fakultätsinternen Ausnahmeregelungen oder Forschungskooperationen.
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