Finanzierung Promotion 2025: Diese Möglichkeiten gibt es!

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Die tatsächlichen Kosten einer Promotion hängen stark vom Fach, der Hochschule bzw. Universität und dem Lebensstil ab. Neben den Lebenshaltungskosten entstehen weitere Ausgaben für Forschung, Publikationen und Prüfungen. Mit einer durchdachten Promotionsfinanzierung können Promovierende sich voll auf ihr Promotionsprojekt konzentrieren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was kostet eine Promotion?

  2. Möglichkeiten der Promotionsfinanzierung

  3. Wissenschaftliche Mitarbeit an der Hochschule / am Lehrstuhl

  4. Stipendien und Promotionsstipendien in der Schweiz (Stand: Oktober 2025)

  5. Selbstfinanzierung

  6. Industriepromotion – Förderung durch Unternehmen

  7. Nebenjobs & Lehraufträge

  8. Tipps & Checkliste zur Promotionsfinanzierung

Was kostet eine Promotion?

Typische Kostenpunkte

Die Kosten einer Promotion variieren je nach Fachrichtung, Universität und Lebensstil. Typische Ausgaben umfassen:

  • Lebenshaltungskosten: Miete, Verpflegung, Versicherung, Mobilität (ca. CHF 1'500–2'000 monatlich)

  • Semesterbeiträge: Je nach Universität unterschiedlich

  • Forschung & Materialien: Literatur, Software, Laborbedarf

  • Druck & Veröffentlichung: CHF 1'000–3'000 je nach Verlag und Anzahl der Exemplare

Gesamtkosten über 3 Jahre: ca. CHF 50'000–70'000

Kostenart

Berechnung

Summe (CHF)

Lebenshaltungskosten (Miete, Verpflegung, Versicherung, Mobilität)

3 Jahre × 2.000 CHF/Monat

72.000

Semesterbeiträge & Materialien

pauschal

4.000

Druck & Veröffentlichung

abhängig vom Verlag

2.000–5.000

Gesamtkosten

≈ 78.000–81.000

Unterschiedliche Kosten nach Fachbereich

Fachbereich

Gesamtkosten (3 Jahre)

Geistes- & Sozialwissenschaften

70.000–80.000 CHF

Naturwissenschaften & Ingenieurwesen

85.000–100.000 CHF

Medizin

90.000–110.000 CHF

Fernpromotion

65.000–75.000 CHF

Wenn Sie Unterstützung bei der Planung oder Finanzierung Ihrer Promotion wünschen, können Sie sich gerne an unsere Promotionsberatung wenden. Bei uns haben Sie zudem die Möglichkeit, professionell Ihre Doktorarbeit erstellen zu lassen.

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Möglichkeiten der Promotionsfinanzierung

1. Wissenschaftliche Mitarbeit an der Hochschule / am Lehrstuhl

Viele Promovierende finanzieren ihr Promotionsprojekt durch eine Promotionsstelle an einer Hochschule oder einem Lehrstuhl. Dabei arbeiten sie an Forschungsprojekten mit, unterstützen Lehrveranstaltungen oder übernehmen administrative Aufgaben. Eine solche Stelle bietet den Vorteil eines geregelten Einkommens, Sozialleistungen und enger Anbindung an das Fachgebiet, gleichzeitig können Promovierende wertvolle Forschungserfahrung sammeln und ein akademisches Netzwerk aufbauen. Allerdings kann die Arbeitsbelastung hoch sein, was den Fortschritt der eigenen Dissertation verlangsamen kann, und die Flexibilität bei Zeitplanung und Themenwahl der Doktorarbeit ist oft eingeschränkt.

Tipp: Wer sich über konkrete Stellenangebote informieren möchte, kann sich z. B. über Plattformen zu Doktoranden Jobs informieren, um passende Promotionsstellen zu finden.Viele Promovierende arbeiten an einem Lehrstuhl ihrer Hochschule und unterstützen Forschungsprojekte, Lehrveranstaltungen oder administrative Aufgaben.

Vorteile:

Nachteile:

  • Geregeltes Einkommen und Sozialleistungen (AHV, Unfallversicherung)

  • Forschungserfahrung und enge Anbindung an das Fachgebiet

  • Aufbau eines akademischen Netzwerks

  • Hohe Arbeitsbelastung kann das Promotionsprojekt verlangsamen

  • Weniger Flexibilität bei Zeitplanung und Themenwahl

Steuern: Einkommen aus wissenschaftlicher Beschäftigung ist steuerpflichtig.

2. Stipendien und Promotionsstipendien in der Schweiz (Stand: Oktober 2025)

Stipendien sind die beliebteste Form der Finanzierung der Promotion. Sie müssen meist nicht zurückgezahlt werden.

Stipendium

Art

Förderhöhe (CHF/Monat)

Details

Schweizerischer Nationalfonds (SNF)

staatlich

variabel

Doktorierende werden über Projektförderungen angestellt. Die Beiträge werden nicht direkt an die Doktorierenden, sondern an die Forschungsprojekte vergeben. Weitere Informationen finden Sie auf der SNF-Projektförderungsseite.

Stiftung Mercator Schweiz

privat

variabel

Fördert Projekte in verschiedenen Bereichen, einschließlich Bildung und Wissenschaft. Die genauen Förderbedingungen und -höhen variieren je nach Projekt. Details finden Sie auf der Stiftung Mercator Schweiz Förderseite.

ETH Zürich – Excellence Scholarship & Opportunity Programme (ESOP)

staatlich

12‘000 CHF pro Semester

Unterstützt herausragende Masterstudierende mit einem Stipendium, das die Studien- und Lebenshaltungskosten abdeckt. Weitere Informationen finden Sie auf der ETH Zürich ESOP-Seite.

GWriters-Stipendium

privat

ca. 550–1‘650 CHF

Unterstützt besonders begabte und engagierte Studierende finanziell. Weitere Details finden Sie auf der GWriters Stipendium-Seite.

Swiss Government Excellence Scholarships – Forschungsstipendium (PhD)

staatlich

1’920

Deckt Lebenshaltungskosten für eine Person. SBFI

Studienstiftung Schweiz – Jahresstipendium

privat

20’000 (Jahresbetrag)

Für ein- bis zweijährige Auslandsstudien oder längere Forschungsaufenthalte. Studienstiftung Schweiz

Steuern:
Stipendien sind in der Regel steuerfrei, aber Kranken- und Unfallversicherung müssen eigenständig organisiert werden (ca. 150–300 CHF/Monat).

Bewerbung: Empfehlungsschreiben und ein überzeugendes Exposé sind oft Voraussetzung. Wenn Sie Ihr Exposé schreiben lassen möchten, können unsere erfahrenen Promovierenden eine professionelle Mustervorlage für Sie erstellen.

Vorteile & Nachteile: Stipendien

Vorteile

Nachteile

Monatliche finanzielle Unterstützung → Deckung der Lebenshaltungskosten

Oft hohe Anforderungen an Noten, Engagement und Empfehlungsschreiben

Keine Rückzahlungspflicht (anders als bei Krediten)

Begrenzte Förderdauer (meist 2–4 Jahre) → nicht immer bis zum Abschluss

Konzentration auf das Promotionsprojekt ohne finanzielle Sorgen

Bewerbungsprozess kann aufwendig sein (Projektbeschreibung, Auswahlgespräche)

Aufbau eines wissenschaftlichen Netzwerks durch Förderprogramme

Teilweise fachliche oder thematische Einschränkungen je nach Stipendium

Häufig Unterstützung bei Organisation von Konferenzen oder Publikationen

Manche Stipendien setzen Mindestpräsenz oder regelmässige Berichte voraus

Flexibilität bei Arbeitszeit und Forschungsthemen (abhängig vom Stipendium)

Bei Stipendien mit Gegenleistung steuerpflichtig

Prestige / Anerkennung bei späteren Bewerbungen

Wie erhält man ein Promotionsstipendium in der Schweiz?

Die genauen Bedingungen unterscheiden sich je nach Stipendium, aber typischerweise müssen Promovierende folgende Kriterien erfüllen:

  • Akademische Leistung: Sehr guter Hochschulabschluss (z. B. mindestens «gut» bis «sehr gut» oder entsprechend im Schweizer Notensystem, 5–6).

  • Betreuung / Promotionsprojekt: Ein betreuender Professor oder eine betreuende Professorin muss bestätigen, dass das Promotionsprojekt tragfähig ist.

  • Fachrichtung: Manche Stipendien sind auf bestimmte Disziplinen beschränkt, z. B. Naturwissenschaften, Ingenieurwesen oder Sozialwissenschaften.

  • Engagement und Persönlichkeit: Forschungserfahrung, Publikationen, Konferenzbeiträge oder soziales Engagement können die Chancen erhöhen.

  • Nationalität / Wohnsitz: Einige Stipendien sind nur für Schweizer Doktorierende, andere auch für internationale Promovierende offen.

Ablauf der Bewerbung

Der Bewerbungsprozess läuft meist in folgenden Schritten ab:

  1. Informationsphase:

    • Frühzeitig recherchieren, welche Stipendien passen

    • Prüfen der Fördermöglichkeiten und Fristen

  2. Bewerbung vorbereiten:

    • Lebenslauf, Zeugnisse und Notenspiegel

    • Projektbeschreibung / Exposé des Promotionsprojekts

    • Empfehlungsschreiben des Betreuers oder der Betreuung

  3. Einreichung:

    • Online- oder Papierbewerbung je nach Stipendium

    • Teilweise müssen Bewerber an Auswahlgesprächen oder Assessment-Centern teilnehmen

  4. Auswahlverfahren:

    • Prüfung der Unterlagen

    • Interviews oder Gespräche, insbesondere bei Begabtenförderungswerken

    • Entscheidung über die Förderung

  5. Förderung beginnt:

    • Nach positiver Rückmeldung erhalten die Promovierenden die monatliche Förderung

    • Laufzeit meist 2–4 Jahre, abhängig vom Promotionsprojekt

Optimaler Zeitpunkt
  • 6–12 Monate vor Promotionsbeginn: Stipendien recherchieren und informieren

  • 3–6 Monate vor Promotionsstart: Bewerbung vorbereiten, Exposé und Empfehlungsschreiben sichern

  • Frühzeitig einreichen: Viele Fristen liegen im Frühjahr oder Herbst, je nach Stiftung

Tipp: Wer bereits am Promotionsprojekt arbeitet, kann oft auch nachträglich ein Stipendium beantragen, solange die Förderdauer noch ausreichend ist.

3. Selbstfinanzierung

Einige Promovierende finanzieren ihr Promotionsvorhaben aus eigenen Mitteln oder durch Nebenjobs.

Steuern:

  • Einkommen aus Nebenjobs ist steuerpflichtig

  • Ausgaben wie Literatur, Software, Reisen oder Druckkosten können als Werbungskosten abgesetzt werden

4. Kredite & Studienkredite (stand 2025)

Perfekt, dann beschränken wir die Tabelle auf die beiden Schweizer Bildungsdarlehen und passen die Hinweise entsprechend an:

Kredit / Anbieter

Zielgruppe

Förderhöhe (CHF/Monat bzw. Gesamt)

Rückzahlung

EDUCA SWISS

Bildungsdarlehen

Studierende, Auszubildende, Weiterbildung

5’000–30’000

individuell vereinbart, meist einkommensabhängig

LEND

Bildungskredit

Studierende, Auszubildende, Promovierende

abhängig von Bonität & Laufzeit

Rückzahlung flexibel nach Ausbildung, Laufzeit 12–84 Monate

Hinweise zu Krediten für Promovierende in der Schweiz:

  • Kredite gelten nicht als Einkommen und sind daher steuerlich neutral.

  • Zinsen und Rückzahlungsmodalitäten hängen vom jeweiligen Anbieter ab.

  • Sie können die Mittel flexibel für Lebenshaltung, Forschung oder Publikationen einsetzen.

  • Rückzahlung erfolgt in der Regel nach Abschluss der Ausbildung oder abhängig vom Einkommen.

Vorteile & Nachteile: Kredit für Promotion

Vorteile

Nachteile

  • Schneller Zugang zu finanziellen Mitteln

  • Flexible Verwendung (Lebenshaltung, Forschung, Publikation etc.)

  • Teilweise einkommensabhängige Rückzahlung (z. B. Deutsche Bildung)

  • Rückzahlungspflicht & Zinsbelastung

  • Längerfristige finanzielle Bindung

  • Risiko bei verzögertem Berufseinstieg

5. Industriepromotion – Förderung durch Unternehmen

Eine weitere Möglichkeit der Promotionsfinanzierung ist die Industriepromotion, bei der Unternehmen praxisrelevante Dissertationen unterstützen. Unternehmen finanzieren praxisrelevante Dissertationen, häufig mit Teilzeitgehalt (ca. 50–60 % einer Vollzeitstelle, 2’500–3’500 CHF/Monat).

Steuern: Gehalt ist steuerpflichtig

Vorteile & Nachteile: Industriepromotion

Vorteile:

Nachteile:

  • Finanzierung der Promotion und oft zusätzliches Gehalt

  • Praxisorientierte Forschung mit direktem Berufsbezug

  • Möglichkeit für spätere Festanstellung

  • Bindung an das Unternehmen und dessen Vorgaben

  • Vertraulichkeitsvereinbarungen können Veröffentlichungen einschränken

  • Weniger Freiheit bei der Wahl des Dissertationsthemas

6. Nebenjobs & Lehraufträge in der Schweiz

Promovierende können ihr Einkommen durch Lehraufträge, Tutorenstellen oder wissenschaftliche Assistenz ergänzen.

Steuern: Einkommen aus solchen Tätigkeiten ist steuerpflichtig.

Praxisbeispiel: Kombination mehrerer Finanzierungsquellen

Frau Müller, Psychologie:

Finanzierungsquelle

Betrag (CHF/Monat)

Steuerstatus

Stipendium Schweizer Stiftung

1’500

steuerfrei

Nebenjob als Tutorin

600

steuerpflichtig

Gesamteinnahmen

2’100

Hinweis:

  • Nur das Einkommen aus Nebenjobs muss versteuert werden.

  • Wer selbst finanziert, kann berufsbedingte Ausgaben (Literatur, Software, Reisen, Druckkosten) als Werbungskosten geltend machen.

Steuerfreibetrag & Minijobs in der Schweiz

  • Grundfreibetrag 2025: ca. 17’800 CHF pro Jahr (abhängig vom Kanton und persönlicher Situation)

  • Mini-Jobs / Nebenjobs: Einkommen bis ca. 2’300 CHF/Jahr (geringfügige Beschäftigung) kann in manchen Kantonen pauschal besteuert werden.

Kombination: Stipendium + Nebenjob → nur der Nebenjob wird steuerlich angerechnet, das Stipendium bleibt steuerfrei.

Tipps & Checkliste

✅ Frühzeitig informieren (6 Monate vor Promotionsbeginn)
✅ Förderprogramme vergleichen
✅ Bewerbungsfristen prüfen
✅ Lebenshaltungskosten realistisch kalkulieren
✅ Nachweise & Empfehlungsschreiben vorbereiten
✅ Kombination aus Stipendium + Teilzeitjob oft ideal
✅ Steuerliche Vorteile prüfen, Belege sammeln

FAQ: Häufige Fragen zum Thema Politikwissenschaften Promotion

Fazit – Promotionsfinanzierung in der Schweiz

Eine Promotion ist eine bedeutende Investition in die eigene Zukunft – sowohl zeitlich als auch finanziell. Die tatsächlichen Kosten variieren stark nach Fachrichtung, Universität, Lebensstil und gewählter Finanzierungsform. Lebenshaltungskosten, Semesterbeiträge, Forschungsausgaben und Publikationskosten summieren sich über die gesamte Promotionsdauer schnell auf ca. 50’000–110’000 CHF.

Dank der Vielzahl an Finanzierungsmöglichkeiten in der Schweiz – wie staatliche und private Stipendien, Industriepromotionen, wissenschaftliche Mitarbeit, Nebenjobs oder Bildungsdarlehen – können Promovierende die Kosten abfedern und sich voll auf ihr Forschungsprojekt konzentrieren. Die Kombination mehrerer Finanzierungsquellen, rechtzeitige Planung und eine sorgfältige Steuerstrategie sind dabei entscheidend.

Ein durchdachter Finanzierungsplan bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern ermöglicht es, die Promotion stressfrei und effizient zu absolvieren. Wer frühzeitig geeignete Förderprogramme recherchiert, Bewerbungen sorgfältig vorbereitet und die eigene Betreuung sichert, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Promotion in der Schweiz – und eröffnet sich zugleich vielfältige Karrierechancen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.