(Head of Marketing)
08.01.2021
Anna Milena von Gersdorff leitet als Online-Marketing Expertin den GWriters Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite. Darüber hinaus ist Sie für gesamte Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation mit unseren Medienpartnern zuständig.
Es klingt auf den ersten Blick ganz einfach: Ein wissenschaftliches Paper zu schreiben – das ist doch das Gleiche, als wenn ich eine Masterarbeit, eine Bachelorarbeit oder eine Hausarbeit schreibe. Ein wissenschaftliches Paper – genauer formuliert eine wissenschaftliche Publikation – ist etwas anderes als eine Masterarbeit oder eine andere wissenschaftliche Leistung. Daher gelten für ein wissenschaftliches Paper auch andere Maßstäbe mit Blick auf die Qualität und die Erstellung.
Wir zeigen Ihnen in diesem Text
Was ein wissenschaftliches Paper ist,
Was ein Paper von z.B. einer Hausarbeit oder einer Bachelorarbeit unterscheidet,
in welchen Fällen ein wissenschaftliches Paper relevant wird,
Wie ein wissenschaftliches Paper geschrieben wird und wie es aufgebaut ist,
Wie man in einem wissenschaftlichen Paper zitiert und wie man es formatiert und
Wie bzw. wo man es veröffentlichen kann (Einreichung & Review).
Unter einem wissenschaftlichen Paper versteht man eine wissenschaftliche Arbeit, die von einem oder mehreren Autoren erstellt wird und zur Publikation in einem wissenschaftlichen Journal vorgesehen ist. Dabei werden der oder die Verfasser das Ziel haben, das Paper in einem möglichst hoch gerankten Journal zu veröffentlichen. Der zentrale Unterschied zwischen einem wissenschaftlichen Paper und einer Arbeit, die man sonst im Studium schreibt, ist, dass es keine umfangreichen Darstellungen oder Erläuterungen von Sachverhalten enthält. Man kann grundsätzlich zwei Arten von Papern unterscheiden, die wiederum den Inhalt bestimmen
Eine Metaanalyse und
eine Aufnahme einer Forschungslücke und Schließung dieser durch eine eigene Forschung – das Paper präsentiert dann die Forschungsergebnisse.
In Master-, Bachelor- oder Hausarbeiten werden in der Regel nach einer Einführung in das Thema die relevanten theoretischen Konstrukte erhoben, dargestellt und erläutert und dann – insbesondere bei Masterarbeiten üblich – empirisch validiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. All dies geschieht bei einem wissenschaftlichen Paper nicht bzw. nur in eingeschränkter Form. Es wird nur vergleichsweise kurz und knapp in die Thematik eingeführt, Konstrukte werden allenfalls genannt aber bei der Leserschaft als inhaltlich bekannt vorausgesetzt. Der weitere Ablauf ist dann abhängig davon, ob es sich um eine Metaanalyse oder eine eigene wissenschaftliche Studie handelt.
In diesem Fall wird der Verfasser angelehnt an die Methodik einer systematischen Literaturanalyse die Ist-Situation zum Forschungsthema in der Literatur erheben, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Publikationen herausstellen, um final Forschungslücken bzw. weiteren Forschungsbedarf aufzuzeigen.
Hier wird der Verfasser zu Beginn der Arbeit in aller Kürze auf die Forschungsthematik eingehen, die zentralen theoretischen Konstrukte erwähnen – nicht erläutern – und dann seine Studie vorstellen.
Es existieren insbesondere zwei Fälle, bei denen die Publikation eins wissenschaftlichen Papers relevant wird.
Wissenschaftliche Paper spielen für Wissenschaftler eine Rolle, weil diese ihre Forschungsergebnisse publizieren müssen bzw. wollen, um hierdurch ein besseres Ranking ihrer Forschungsleistungen zu erhalten. Je mehr ein Wissenschaftler in einem (anderen) Paper zitiert wird, desto höher scheint die Güte seiner Publikation zu sein. Gleichzeitig haben Wissenschaftler Interesse daran zu zeigen, dass sie auf ihrem Gebiet „sprachfähig“ sind und wollen durch neue Publikationen zum Gedankenaustausch und zu einem Fortschritt in der Wissenschaft beitragen.
Auch um Geld für Forschungsvorhaben oder Projekte zu erhalten, ist eine Veröffentlichung von Forschungsergebnissen wichtig. Die Hyperbel „Publish or Perish“ umschreibt diese Anforderungen. Auf Deutsch übersetzt heißt das so viel wie „Veröffentliche oder gehe unter“, d.h. Forscher sind „gezwungen“ ihre Forschungsergebnisse so schnell wie möglich in renommierten Journals zu veröffentlichen, um ihr eigenes wissenschaftliches Renommee zu steigern.
Dies findet insbesondere in den Forschungsfeldern Medizin, Ingenieurwissenschaften und Biowissenschaften statt.
Bei Dissertationen unterscheidet man Monografien und kumulative Dissertationen. Während im ersten Fall die Dissertation als „ein Werk“ erscheint, verlangen manche Universitäten im Rahmen von Promotionsprogramen, dass mehrere Papers erstellt werden, die dann in der Gesamtsumme als Dissertation akzeptiert werden.
Dies führt häufig auch zu einer Verkürzung der Promotionsdauer. Des Weiteren kann über Journals die Veröffentlichungspflicht von Dissertation erfüllt werden.
Die Ghostwriter von GWriters können dabei in allen Fachbereichen helfen, eine Mustervorlage für Ihren persönlichen Gebrauch zu erstellen. Die Ghostwriter kennen die Richtlinien und formalen Anforderungen an die Erstellung eines wissenschaftlichen Papers und haben einen Blick auf den aktuellen Forschungsstand.
So können sie nicht nur bei der Formulierung von Mustervorlagen, sondern auch bei der Recherche von Forschungsideen behilflich sein. Auch wissen sie, welche unterschiedlichen Anforderungen an Veröffentlichungen gestellt werden.
Denken Sie bei der Erstellung eines wissenschaftlichen Papers daran, welche Zielgruppe Sie ansprechen. Es ist nicht die Universität oder Ihr Professor wie bei einer Masterarbeit oder einer Bachelorarbeit, sondern ein informiertes Fachpublikum. Entsprechend sollte die Sprache sein. Inhaltlich können Sie daher grundlegende Sachverhalte voraussetzen und brauchen diese nicht zu erläutern.
Ein wissenschaftliches Paper folgt dabei einem festen Aufbau, der zwar von Journal zu Journal unterschiedlich ist, aber eine gängige Reihenfolge aufweist, die die nachfolgende Tabelle zeigt.
Teil | Inhalt |
Titel | Titel des Papers, ggf. Untertitel |
Autoren | Nennung der Autoren (Author) und ggf. der Koautoren (Co-Authors) mit Namen, Werdegang und Herkunft sowie Kontaktdaten |
Abstract | Zusammenfassung der Hauptthesen der Arbeit – bedenken Sie, dass das Abstract später in allen öffentlich zugänglichen Katalogen verfügbar sein wird. Ein Beispiel hierfür finden Sie hier. Unter „Abstract“ ist ohne Zugang zur Datenbank das Abstract für Jeden lesbar. Tipp: Nutzen Sie dieses Abstract, um bei der Erstellung Ihrer eigenen Arbeit zu prüfen, ob das Paper für Sie relevant ist oder nicht. Und noch ein Tipp: Mit einem Klick auf „Download Citation“ können Sie das Paper in einem gewünschten Format (i.d.R. RIS, BitTex oder RefWorks) in ihr eigenes Literaturverzeichnis übernehmen. |
JEL-Classifi-cation | Bei der JEL-Klassifikation handelt es sich um ein einheitliches Nachschlagewerk für die Verschlagwortung von Publikationen in den Wirtschaftswissenschaften. Diese Verschlagwortung dient dem späteren Wiederauffinden der Publikation in Katalogen bzw. Datenbanken. Entwickelt und gepflegt wird der Code von der American Economic Association (AEA). Die relevanten Codes zur Zuordnung Ihres Papers finden Sie hier und Sie können diese auch als XML-Tabelle herunterladen. |
Keywords | Hier geben Sie vier bis fünf Schlagwörter an, die den Inhalt Ihres Textes beschreiben und der Recherche nach Ihrem Text in Datenbanken bzw. Katalogen dienen. |
Introduction | Die Einleitung führt in das Thema ein und nennt die zentralen Konstrukte. Sie kann als eigenständige kleine „Übersichtsarbeit“ verstanden werden. |
Key Results | Hier werden die zentralen Erkenntnisse ihrer Forschung präsentiert bzw. die theoretischen Konstrukte präsentiert – je nach Ausrichtung des Papers. Eine Unterteilung in weitere Kapitel je nach Forschungsinhalt ist hier durchaus üblich. |
Methods | Hier wird das Forschungsdesign erläutert und – bei einer eigenen Forschung – die Forschungsergebnisse werden in Verbindung mit den Key Results gebracht. |
Discussion | Die Ergebnisse der Forschung werden interpretiert und in einer größeren Gesamtzusammenhang gestellt, indem Gemeinsamkeiten und Widersprüche zu bisherigen Forschungsergebnissen aufgezeigt werden und Einschränkungen in der Forschung präsentiert werden. |
Summary | Die Zusammenfassung fasst die wesentlichen Erkenntnisse zusammen, zieht ein Fazit und gibt mögliche Ausblicke u.a. auf offen gebliebene Fragestellungen. |
Acknowledgments | In der Danksagung wird Geldgeber, Unterstützern und Kritikern gedankt. |
Conflicts of Interest | Der Forscher nennt hier Personen bzw. Unternehmen, von denen die Forschung finanziert wurde, wenn diese Finanzierung zu möglichen Interessenskonflikten in der Arbeit führen könnte. |
References | Die Literaturliste beinhaltet die verwendeten Publikationen. Diese müssen bei einem wissenschaftlichen Paper eine hohe Güte haben und sollten daher nach Möglichkeit aus Journals stammen, die ein hohes Ranking („A“ oder „A+“) aufweisen. Ein Beispiel für ein Ranking in der Betriebswirtschaftslehre finden Sie hier. |
Contact | Die Kontaktdaten des Autors bzw. der Ko-Autoren werden bekanntgegeben. |
Was Sie an den Begriffen schon sehen: Die überwiegende Zahl der wissenschaftlichen Paper ist – gerade diejenigen, die in international renommierten Zeitschriften erscheinen – in englischer Sprache geschrieben. Nutzen Sie hier unbedingt Lektorats- oder Übersetzungsdienstleistungen, um nicht nur fachlich, sondern auch in der Fremdsprache mit Ihrem Paper überzeugen zu können.
GWriters unterstützt Sie hierbei gerne sowohl in der Übersetzung als auch beim Lektorat oder Korrektorat.
Sie wollen wissen, was ein Lektorat von einem Korrektorat und einer Textredaktion unterscheidet? Gerne!
Diese Schwerpunktsetzung auf englischsprachige Journal zeigt sich auch darin, wenn man die Länder betrachtet, in denen die meisten wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden. Nach China rangiert hier die USA auf Rang zwei. Alle anderen Ländern kommen mit weiten Abstand danach.
Je nach Journal sind die Vorgaben unterschiedlich. Informieren Sie sich also vorab beim jeweiligen Journal, welche Formatvorgaben und Zitiervorgaben hier existieren. Üblich ist eine Zitierung und ein Aufbau nach den APA-Richtlinien. Eine umfangreiche Hilfestellung für den APA-Standard finden Sie hier.
„Writing und Publisihing“ ist von zentraler Bedeutung in der Wissenschaft: Im Regelfall erscheinen Paper in einer Fachzeitschrift (einem wissenschaftlichen Journal), in Tagungsbänden als sog. Proceedings, in Sammelwerken oder in Festschriften. Die Einreichungsprozesse sind vergleichbar. Der Prozess sieht hierzu im Allgemeinen wie folgt aus:
Auswahl der Thematik und der Erhebung der Zeit bis zur Veröffentlichung
Auswahl des Zieljournals, der Zielgruppe und möglicher Co-Autoren
Vornahme einer Literaturrecherche und Erstellung des Theorieteils
Einholung von Feedback durch den Betreuer
Dokumentation der empirischen Forschung und der Methodik
Vornahme eines Pre-Reviews z.B. in Konferenzen oder bei befreundeten Studenten
Umsetzung der Änderungen
Lektorat
Übertragung des Papers an das Journal
Einleitung des Review-Prozesses
Entscheidung des Journals über Annahme oder Verwerfung
bei Annahme: Einbau der Änderungswünsche des Revisors (ggf. mehrstufiger Prozess) im Dialog mit dem Revisor
Veröffentlichung
Wenn Sie diese Schritte beachten kommen Sie in wenigen Schritten zu einem guten wissenschaftlichen Paper! Beachten Sie dabei allerdings, dass die Ablehnungsquote in einem ersten Schritt hoch ist.
Rund 30 Prozent aller Einreichungen werden sofort abgelehnt und gelangen gar nicht erst in den Reviewprozess. Die Akzeptanzquote bei Journals bzw. Papers, die dann auch veröffentlicht werden liegt lediglich bei rund 1 Prozent, allerdings variieren diese Quoten stark von Journal zu Journal. Wie es z.B. den Journals, die von Elsevier verantwortet aussieht, sehen Sie in der nachfolgenden Abbildung.
Journals bedienen sich bei der Einreichung i.d.R. einer Einreichungsplattform. Es handelt sich hier entweder um eine eigene Plattform oder die Plattform der AMA, die z.B. für das Journal of Marketing hier zu erreichen ist. Hier erhält der Nutzer auch weitere wertvolle Hinweise für den Aufbau und die Erstellung von Papers in Form einer Guideline.
Wie finde ich nun das richtige Journal für meine Veröffentlichung?
Wie erwähnt steht die Auswahl des Journals ganz am Anfang der To-Do-Liste. Die relevantesten Zeitschriften für Veröffentlichungen finden Sie
über das Director of Open Access Journals (DOAJ),
die elektronische Zeitschriftenbibiliothek der Universität Regensburg (EZB),
das Web of Science,
für den medizinischen Bereich die Zeitschriftenliste in PubMed Central und
ebenfalls für den medizinischen Bereich die Plattform German Medical Science (GMS)
Alternativ können Sie sich auch die Papers ansehen, die hauptsächlich in Ihrer Recherche verwendet wurden. Hier werden Sie schnell Gemeinsamkeiten finden. Dies gilt insbesondere für Veröffentlichungen in den Wirtschaftswissenschaften und in der Medizin.
Do´s | Dont´s |
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Wie schreibe ich ein wissenschaftliches Paper? | Entweder als Metaanalyse zur Darstellung des Forschungsstandes oder zur Präsentation einer eigenen Forschung ohne Erklärung und Beschreibung von theoretischen Konstrukten. |
Wo finde ich wissenschaftliche Paper? | Wissenschaftliche Paper werden in Journals, Konferenzbänden (Proceedings), Sammelwerken oder Festschriften veröffentlicht. |
Was ist ein wissenschaftliches Paper? | Ein wissenschaftliches Paper stellt entweder eine Spiegelung verschiedener Forschungsergebnisse zum Forschungsthema untereinander dar oder versteht sich als Präsentation eines neuen Forschungsergebnisses. |
Wie publiziere ich einen wissenschaftlichen Artikel? | Wissenschaftliche Artikel können über Einreichungsplattformen der jeweiligen Journals publiziert werden. Sie durchlaufen einen umfangreichen Review-Prozess. |
Je nach Fachthema kann GWriters Ihnen dann auch die entsprechenden Experten zur Seite stellen. BWL-, VWL-, Medizin- und Jura-Ghostwriter weisen alle unterschiedliche Fähigkeiten und Fertigkeiten auf, die Sie bei Ihren Projekten nutzen können.
Sie möchten sich ein Bild davon machen, wie dann eine solche Arbeit aussehen kann? Schauen Sie gerne auf unsere Beispielarbeiten. Hier finden Sie Auszüge aus Arbeiten. Auch im Rahmen einer Promotionsberatung können Sie auf die Leistungen von GWriters zurückgreifen.
08.01.2021